Gracias, Rey Rafa!

Ein würdevoller Abschied in seinem "Wohnzimmer" Paris - what else? Danke für alles, Rey Rafa! Foto: Yann Caradec / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Mehr als ein Jahrzehnt lang beherrschte die Troika Federer, Djokovic, Nadal den internationalen Tennissport. Drei unterschiedliche Charaktere, alle drei Gentlemen auf dem Platz und oft auch außerhalb des Sports, doch nun findet ein Generationswechsel statt, bei dem der letzte der „Großen Drei“, Novak Djokovic, sich noch am längsten sträubt, diesen Wechsel zu akzeptieren. Schade, dass beim Olympischen Turnier Rafael Nadal und Novak Djokovic bereits in der zweiten Runde aufeinander trafen, denn das führte dazu, dass das Ende der Karriere Nadals im Einzel nun bereits stattgefunden hat. „Er war viel besser als ich“, erklärte der in den letzten Jahren von Verletzungen heimgesuchte Nadal nach dem Spiel und jetzt hoffen viele, dass er sich mit seinem jungen Nachfolger Carlos Alcaraz im Doppel noch zu einer Medaille als krönenden Abschluss einer großartigen Karriere kämpfen kann.

Mag sein, dass Novak Djokovic zuletzt deutlich besser spielte als Nadal, aber dafür wird „Rafa“ vom Publikum geliebt, was bei Djokovic nicht so sehr der Fall ist. Der Serbe hat einen sehr eigenen Kopf, eckte mit seiner Haltung zur Impfung während der Pandemie an und ist eben, anders als Nadal und Federer, kein Publikumsliebling, obwohl die Qualität seines Spiels nie in Frage gestellt wurde. Djokovic, das ist ein wenig wie einst Ivan Lendl, ein genialer Spieler, der aber eben „nur“ die Tennisplätze der Welt, nicht aber die Herzen der Fans erobern konnte. Und das ist bei Rafael Nadal ganz anders.

Dass das 1:6, 4:6 gegen Djokovic sein wohl letztes Einzel im Tenniszirkus war, ist nicht schlimm. Mit 38 Jahren geht eben eine Sportlerkarriere auch mal zuende, wobei die Symbolik, dass sein Abschied ausgerechnet in Paris stattfindet, wo er die French Open sagenhafte 14 Mal gewinnen konnte, sehr edel ist.

Danke für die vielen Stunden Sahnetennis, Rafael Nadal, du hast einen Platz in der Geschichte des Tennis sicher. Und jetzt hoffen alle Tennisfans, dass es im Doppel mit dem nächsten Superstar des spanischen Tennis Carlos Alcaraz noch zu einer Medaille reicht. Das wäre das I-Tüpfelchen auf einer großartigen Karriere!