Grußworte, die wir gerne bekommen hätten (5)

Marine Le Pen ist die Chefin der französischen Rechtsextremen. Und leider momentan auch eine der heißesten Kandidatinnen für das Präsidentenamt.

Ist so ziemlich gegen alles und nicht so richtig FÜR irgendetwas - Marine Le Pen. Foto: Antoine Bayer / Wikimedia Commons // CC-BY-SA 2.0

(Red) – Sie ist die Frau der Stunde in Frankreich. Die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, konnte genüsslich zusehen, wie sich im Vorwahlkampf die Konservativen und die Linken selbst zerfleischten. Kein Wunder, dass sie für ihr Grußwort allerbester Laune war.

Liebe Leserinnen und Leser von Eurojournalist(e), liebe Wähler, liebe heterosexuelle und weiße Mitbürger der reinen Rasse,

Was für ein Jahr 2016! Das war – schlimm. Und schuld daran sind alle, die uns nicht gewählt haben, obwohl uns das eigentlich zustünde, denn wir sind die einzigen, die wirklich wissen, wie alle, aber ausnahmslos alle Krisen zu überwinden sind. Wer uns wählt, wird es erleben!

Mein Grußwort richtet sich zunächst an die deutschen Wählerinnen und Wähler – schade, dass Sie bei uns nicht wählen dürfen, vor allem die Bürger aus den neuen Bundesländern. Alle anderen sollten sich sowieso warm anziehen, denn sobald ich Präsidentin bin, wird ein anderer Wind wehen. Und zwar für alle, deren Haut anders als weiß ist, die sexuelle Abartigkeiten mögen und die anders als stramm national gesinnt sind. Wir werden 2017 zum Jahr des Fanals machen! Und gemeinsam mit unseren Freunden von AfD und Pegida dafür sorgen, dass das Gesocks von den Straßen verschwindet!

Ausländer sind uns natürlich weiterhin willkommen, wenn sie von hier sind. Speziell für Steuerflüchtlinge stehen unsere Luxushotels weit offen, alle anderen müssen endlich einsehen, dass für sie kein Platz bei uns ist. Ebenso wenig, wie der Platz Frankreichs in Europa ist – wenn ich gewählt werde, ist Schluss mit der EU. Wir wollen den guten, alten, starken Franc wiederhaben und diesen verfluchten Euro loswerden.

Wer das anders sieht, liebe Wähler, der muss sich ein anderes Land suchen. Mit weniger als einem Flüchtling pro Gemeinde sind wir in Frankreich ohnehin schon völlig überfremdet, das Boot ist voll und bevor es kentert, werden wir diese Ausländer dorthin schicken, wo man sie am leichtesten bombardieren kann, weil es dort keine Deckung gibt – in die Wüste!

Und auch die Lügenpresse wird sich noch umschauen – 2017 weht ein anderer Wind! Zusammen mit Frauke, Geerd und ein paar anderen Freunden werden wir dafür sorgen, dass allzu vorlaute Schmierfinken dort landen, wo sie hingehören. Im Lager. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden, was selbst ein Typ wie Erdogan schafft – aufräumen! Und somit steht das Jahr 2017 unter dem Motto: „Von Erdogan lernen, heißt Siegen lernen!“

Bevor Ihnen das Festtagessen und der Schampus im Hals steckenbleiben, wünsche ich Ihnen allen ein zuckersüßes und gesegnetes Weihnachtsfest! Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen, liebe Wählerinnen und Wähler!

Ganz liebe Grüße

Eure

Marine Le Pen

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