Gut und Gerne – Normaaal

Sie hatten gedacht, es wäre vorbei mit der Serie „Gut & Gerne“ von Mats Meeussen? Falsch gedacht – antizyklisch wie immer geht die Serie zu einem Zeitpunkt weiter, zu dem man Gastronomie-Kritiken nicht unbedingt erwartet...

Mats-Bier - für den Autor dieser Serie gebraut? Foto: Mats Meeussen / CC-BY-SA 4.0int

(Von Mats Meeussen) – Tja, liebe Leserinnen und Leser, keine Frage, die Leichtigkeit ist etwas hin. Wichtig ist jetzt umso mehr, selbst etwas für die eigene gute Laune zu tun. Ein nicht ganz unwesentlicher Schlüssel hierfür: Essen und Trinken. Und anstatt zu überlegen, ob wir jetzt auf unbestimmte Zeit in einem „new normal“ gefangen sind, widmen wir uns heute etwas ohnedies recht Normalem: Pizza und Bier.

Welche Assoziationen kommen Ihnen, wenn Sie an Pizza und Bier denken? Bei mir reicht das Spektrum vom gemütlichen Filmabend zu Hause über ein Feierabendparadies mit Holzofen neben einem Stahlwerk bis hin zu einer stimmungsvollen Taverne mit Pergola am Hang von Perugia. Der gemeinsame Nenner allenthalben: unbeschwerte, entspannte, zufriedene, wenn nicht gar glückliche Momente. Einfach mal nicht selbst kochen, aber auch nicht aufwendig essen gehen. Schlankes Budget, fette Ware.

Eine eigentümlich simple und gleichsam effiziente Befriedigung, so wie sie -zumindest mir- auch beispielsweise Schokolade und Chips verschaffen. Reinbeißen, die Stimmung steigt, mit einfachen Bordmitteln. Egal ob im Restaurant (jetzt halt gerade nicht) oder entspannt zuhause, dort dafür vielleicht aber auf der Couch bei einem guten Film.

Für die letztere Alternative möchte ich „Les Pizzas de la Marne“ (56 Boulevard de la Marne, 67000 Strasbourg) empfehlen. Ein kleiner Laden, an dem ich eine halbe Ewigkeit achtlos vorbeilief, den ich aber nun nicht mehr missen möchte. Denn in der Tat, viel schmuckloser geht es nicht, sieht man einmal von dem verheißungsvollen Bierkühlschrank ab, in dem auch ausgefallene Sorten ihren Platz haben, wie etwa von der piemontesischen Brauerei Menabrea. Die Ornamentlosigkeit des Ortes führt auch dazu, dass einem eine gerahmte Auszeichnung ins Auge sticht, die den Pizzaiolo als einen der besten seines Faches ausweist. Passt. (Ohne eine solche Auszeichnungen im Aushang, aber ebenso gut und zusätzlich mit Tarte Flambée, können Sie aber auch ein paar Straßen weiter in der 38 Rue Wimpheling beim „Au bon coin d’Alsace“ bestellen).

Zurück zur Bierbar: Spannend in der Tat, Sie können Ihrer Bierlust in der Nachbarschaft aber auch anderweitig frönen, ganz trivial im nahegelegenen Auchan (42 Boulevard d’Anvers, 67000 Strasbourg), der ein Regal mit weniger trivialen Bierspezialitäten vorhält und so zum Beispiel die originalen – tata! – Mats-Biere führt.

Mats? Was? Ist der Autor dieser Zeilen nun etwa in die Welt der Brauereien eingestiegen? Spaß würde es wohl machen, aber Leben heißt auslassen – nein, ich habe nichts damit zu tun, bei genauem Hinsehen steht da auch 3 Mâts, also drei Masten, auf der Flasche. Eine kleine Biermanufaktur aus dem Straßburger Süden mit ausgefallenen Bieren, unter anderen in Kooperation mit dem gastronomischen und überaus empfehlenswerten Restaurant La Casserole entwickelt (welches übrigens sehr ambitionierte To-Go-Menüs anbietet, wenn Sie sich mal was gönnen wollen).

Und wenn Ihnen nach noch anderen Bieren und warum nicht, auch Weinen zumute ist – dann schauen Sie mal im Cellier des Boulevards (23 Boulevard de la Marne, 67000 Strasbourg) vorbei. Ist offen. Ist ja ein „commerce essentiel“, also ein lebenswichtiges Gewerbe, das während des neuen französischen Lockdowns also aufhaben darf.

Jetzt noch einen guten Film, und der Abend ist gerettet! Wie wäre es mit „Und täglich grüßt das Murmeltier“? Passt doch, oder?

2 Kommentare zu Gut und Gerne – Normaaal

  1. Ein Mats-Bier zischen, oder noch besser mit Mats ein Bier zischen – das waer’s jetzt!

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