Gut und Gerne – Wer A sagt, muss auch B sagen

A wie Advent. Oder A wie A.G.I. Und B wie „Bistronomie“. Oder wie „brüderlich teilen“ (natürlich auch schwesterlich). Doch der Reihe nach.

Gastronomie in Zeiten des "Lockdowns" - Mats Meeussen zeigt, wie's geht! Foto: Mats Meeussen / CC-BY-SA 4.0int

(Mats Meeussen) – Ging es Ihnen auch so? Als der zweite Lockdown hier in Frankreich verkündet wurde, waren Sie da erst mal sauer? Ich schon, und das, obwohl ich einsehe, dass man alles Erforderliche tun muss, um die Pandemie in Griff zu bekommen. Und wie ungleich saurer muss es jenen Gastronomiebetreibern aufgestoßen sein, die viel Zeit und Mühe in Hygienekonzepte gesteckt hatten. Umso mehr sollten wir, wenn wir es uns gerade leisten können, deren to-go-Angebote unterstützen.

Es gibt aber auch die netten Seiten des Lockdowns. Bereits im ersten Lockdown entstand spontan ein kulinarisches Austauschprogramm zwischen mir und einem Nachbarn. Sei es Selbstgekochtes, sei es das ein oder andere to-go-Menü, das dann in einer Tüte oder auf einem Tablett vor der Wohnungstür des jeweils anderen deponiert wird. Wechselseitiges Feedback dann in Echtzeit per WhatsApp. Heitere Hygiene mit Herz.

Und gleich zweimal landete ein Paket des Bistronome (27 Rue Vauban, 67000 Strasbourg), einem Restaurant an der Grenze der Straßburger Viertel Esplanade und Vauban, vor meiner Tür.

Das Restaurant greift in seinem Namen und in seiner Küche den Trend der Bistronomie auf: Unprätentiöser Rahmen, eben wie im Bistro um die Ecke, die Küche aber mit Anklängen an höhere gastronomische Weihen. Wie bei allen Trends gibt es aber Vertreter dieser Gattung, die hieraus ein Hipster-Konzept mit dann doch eher gesalzenen, wenn nicht gar gepfefferten Preisen machen. Weil: ist ja sooo lässig, also darf’s was kosten, beim Barte des hippen Propheten!

Nicht so im Bistronome, wo der ursprüngliche Geist geheiligt wird; hier gibt es ein zweigängiges Mittagsmenü für 11,50 Euro, wer ein Dessert möchte, kann 3 Euro drauflegen.

Und so durfte ich kürzlich eine Entenkeule mit Rösti und raffiniert angegrillten Butternut-Scheiben kosten, davor gab es einen aparten Krabbensalat mit Mango. Preis, Bistro, Ente und Rösti bodenständig gut, Salat und Butternut gastronomisch.

Tja, liebe Leserinnen und Leser, damit ist B wie Bistronome erklärt. B wie brüderlich teilen passt natürlich zu Advent, klar. Aber etwas konkreter möchte ich es machen: laden Sie doch mal Freunde, Familie, Nachbarn, Kollegen zu einem to go ein. Macht mächtig Freude, das Geben und Nehmen, und sinnvoller als die x-te Geschenk-Bestellung über Amazon ist es allemal: Es ist auch ein solidarischer Akt gegenüber unseren geschätzten Gastronomen, die bewundernswert und trotz widriger Umstände mit einem Lächeln durchpowern. Hut ab!

Und wenn wir schon so weit sind: warum das alles nicht gleich zum Anlass nehmen, eine A.G.I. zu gründen, für alles was ist und noch kommt.

Was? Eine Association des Gentils Intelligents. Also eine Vereinigung der netten Intelligenten. Die Idee kommt von einem befreundeten Unternehmer, mit dem ich neulich sprach, der dieses Credo auch in seinem Betrieb umsetzt, mit Erfolg. Geht also, die Arbeit an einer besseren Welt. Auf so vielen Ebenen. Aber fangen Sie doch mal mit einem to go Geschenk an. Schönen Advent allseits!

3 Kommentare zu Gut und Gerne – Wer A sagt, muss auch B sagen

  1. Vielen Dank fuer den wieder einmal erhellenden Artikel. Aber was sind Butternuesse???

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