Habemus Bundespräsident

Wenig überraschend ist Frank-Walter Steinmeier für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident gewählt worden. Und zwar von der Bundesversammlung, der größten parlamentarischen Versammlung Deutschlands.

Erwartungsgemäß für eine zweite Amtszeit wiedergewählt - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Foto: http://www.president.gov.ua/ / Wikimedia Commons / CC-BY 4.0int

(KL) – 17 Mal ist die Bundesversammlung seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland zusammengekommen, um ebenso häufig den Bundespräsidenten zu wählen. Gendern läßt sich dieser Satz leider nicht, denn noch nie wurde eine Bundespräsidentin gewählt. Gestern trafen sich nun die 1472 Mitglieder dieser Bundesversammlung, bestehend aus den 736 Bundestagsabgeordneten und der gleichen Anzahl von Personen, die von den jeweiligen Länderparlementen bestimmt wurden, Politiker, Künstler, Sportler und andere Persönlichkeiten. Dass Frank-Walter Steinmeier eine zweite Amtszeit erhielt, stand bereits im Vorfeld fest, da er die Unterstützung praktisch aller großen Parteien hatte. Da bleibt Zeit, auf die Randthemen zu schauen.

So lohnt sich ein Blick auf die drei Gegenkandidaten. Die Linke schickte einen hoch interesssanten Bewerber ins Rennen, den Arzt Gerhard Trabert, der nicht nur eine Poliklinik für nicht krankenversicherte Menschen eröffnet hat, sondern auch in der medizinischen Betreuung von Flüchtlingen engagiert ist. Die Freien Wähler nominierten die jüngste Kandidatin, die sich je um das protokollarisch höchste Staatsamt Deutschlands beworben hat, die Astrophysikerin Stefanie Gebauer (41). Doch jung und Frau, soweit ist die Bundesrepublik scheinbar noch nicht. Der dritte Gegenkandidat Steinmeiers nutzte die Gelegenheit, seine politische Karriere zu ruinieren.

Für die AfD ging Max Otte ins Rennen, den diese eitle Kandidatur für die Rechtsextremen das Ende seiner politischen Karriere in der CDU bedeutet. Der bisherige Vorsitzende der „Werte-Union“ beging aus schierer Eitelkeit den Sündenfall – sich von der rechtsextremen AfD als Kandidat aufstellen zu lassen, ist für echte Demokraten ein Unding. Insofern war die Reaktion der CDU auf diese Kandidatur richtig – momentan wurde Otte erst einmal suspendiert, bevor über seinen Parteiausschluss entschieden wird. Und die CDU unterstützte dann auch die Kandidatur Steinmeiers.

Die erste Amtszeit Steinmmeiers fiel in Jahre schwerer Krisen und auch, wenn in Deutschland der Bundespräsident nicht viel mit der Tagespolitik zu tun hat, so füllte der frühere SPD-Außenminister das Amt ruhig und souverän aus, was man nicht von allen seinen Vorgängern behaupten kann.

Wünschen wir Frank-Walter Steinmeier eine gute zweite Amtszeit, weniger Krisen und mehr positive Treffen mit der Bevölkerung, die diesen Präsidenten ins Herz geschlossen hat!

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