Hand in Hand aus dem Turnier

Die Zehntelsekunde vor den 1:2 - die Schwedinnen waren einfach realistischer in diesem Spiel. Foto: ScS EJ

(KL) – Zwei tolle Fußball-Spiele, zweimal das gleiche Ergebnis. Mit 1:2 verabschiedeten sich das französische Team (gegen Turnierfavorit USA) und das deutsche Team (gegen Schweden) im Viertelfinale aus der sportlich wohl besten Fußball-WM der Frauen aller Zeiten. Auf höchstem sportlichen Niveau ist diese WM tatsächlich eine großartige Werbung für den Frauen-Fußball, den heute nicht einmal mehr die übelsten Machos belächeln – im Gegenteil: Es ist inzwischen interessanter, die Spiele der Frauen zu beobachten als die der Männer.

Sowohl das französische, als auch das deutsche Team, dürften sich allerdings auf die Finger beißen, dass sie bei Halbfinale und den Finalspielen nicht mehr dabei sind. Denn beide Teams hatten mehr als genug Chancen, ihre Viertelfinalspiele zu gewinnen. Doch beiden Teams fehlte es am Ende am Realismus, denn wer seine Chancen nicht verwertet, der steht am Ende mit leeren Händen da.

Speziell der Spiel Frankreich – USA hätte auch das Finale dieser WM sein können – selten hat man ein Spiel gesehen, das mit höchstem Tempo und einer solchen technischen und taktischen Klasse gespielt wurde. Wer Rapineau auf dem Platz sieht, der will keinen Neymar mehr sehen, der sich mehr auf dem Boden wälzt als zu laufen. Wer eine Wendy Renard zum Kopfball hochsteigen sieht, der vermisst keinen Jerome Boateng. Das war einfach klasse. Beim Spiel Deutschland – Schweden merkte man zwar, dass es dem jungen deutschen Team an einer echten Führungsspielerin mangelt, aber wenn man den Altersdurchschnitt dieses Teams sieht, dann freut man sich schon auf die nächsten Jahre dieses Teams.

Niemand muss sich aufgrund des Ausscheidens grämen, beide Teams verlassen das Turnier erhobenen Haupts. Danke für tolle Spiele, hohen Einsatz und ein sportliches Spektakel der Extraklasse! Und nun freuen wir uns auf die Halbfinals zwischen den USA und England und den Niederlanden, die gegen Schweden spielen. Und eines ist heute bereits klar – der neue Weltmeister wird seinen Titel verdient haben. Bravo, mesdames!