Heute Start ins Abenteuer 2. Liga

Zum Saisonstart in die zweite Liga erwartet der südbadische Sportclub heute abend eine offene Partie gegen Nürnberg.

Christian Streich will zurück in die erste Bundesliga - nur wann und wie? Foto: Arne Bicker

von Arne Bicker

Ein völlig offenes Spiel ohne erkennbaren Favoriten erwartet Freiburgs Trainer Christian Streich heute, Montag, ab 20.15 Uhr, beim Heimspiel des Bundesligaabsteigers SC Freiburg gegen den Vorjahresabsteiger 1. FC Nürnberg. 22.500 Karten hat der südbadische Sport-Club für diese Partie abgesetzt; 1.100 Fans werden aus Nürnberg erwartet.

Der vierte Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 1997, 2002 und 2005 hatte den Sport-Club Freiburg und seine Anhänger im Frühsommer wie ein Schlag in den Magen getroffen. Zwei Mal (1998 als Zweiter und 2003 als Erster) war Freiburg der direkte Wiederaufstieg gelungen. lediglich nach dem dritten Abstieg benötigte der Sportclub vier Anläufe: Nach 2006 und 2007 (jeweils Vierter) und 2008 (Fünfter) waren die Südbadener 2009 als Tabellenerster zum dritten Mal in die Bundesliga aufgerückt.

Diesmal könnte alles noch viel schwerer werden: Nicht weniger als “zehn bis zwölf Mannschaften” hat SC-Trainer Christian Streich in der zweiten Liga ausgemacht, “mit denen wir um den Aufstieg konkurrieren werden”. Dementsprechend verhalten definiert er sein sportliches Saisonziel: “Wir würden gern aufsteigen, aber das wollen viele andere auch. Was wir anpeilen, ist ein Ziel im oberen Drittel. Niemand sollte denken, dass die zweite Liga eine Burg ist, die wir einfach so stürmen können.”

Auch der erste SC-Vorsitzende Fritz Keller bemüht sich, Druck aus dem Kessel zu nehmen: “Wir wollen so schnell wie möglich in die erste Liga zurück. Aber wenn’s nicht gleich im ersten Jahr klappt, wäre das auch nicht schlimm. Wir haben noch Backup für die nächsten Jahre.” Will heißen: Durch den abstiegsbedingten Verkauf von Leistungsträgern wie Felix Klaus  (Hannover 96), Jonathan Schmid (TSG Hoffenheim), Oliver Sorg (Hannover 96), Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen), Roman Bürki (Borussia Dortmund), Vladimir Darida (Hertha BSC Berlin) und Sascha Riether (Schalke 04) verfügt Freiburg über ein fettes Sparkonto – und darf sich zumindest wirtschaftlich mit dem angepeilten Wiederaufstieg Zeit lassen.

Die zwölf Neuzugänge – drei davon aus dem eigenen Amateurlager – sind in der Mehrzahl blutjunge Talente, die in Freiburg perspektivisch aufgebaut werden sollen. Lediglich Vincenzo Grifo (22, Mittelfeld, TSG Hoffenheim) und Amir Abrashi (25, Stürmer, GC Zürich) ist ein Zweitligastart von Null auf Hundert zuzutrauen. Noch offen ließ Streich am Samstag die Frage, ob im Freiburger Tor der zuletzt an Arminia Bielefeld ausgeliehene Rückkehrer Alexander Schwolow (23) oder Neuzugang Patric Klandt (31, FSV Frankfurt) starten wird.

Von der eigenen Mannschaft erwartet Christian Streich zum Saisonauftakt, „dass sie taktisch flexibel agiert und nicht naiv da reinrennt“. Nach holprigen Vorbereitungsspielen ohne auch nur einen Sieg gegen vergleichbare Teams ahnt Streich: „Wir müssen jetzt erst mal die ersten drei, vier Spiele anschauen, dann wissen wir, wo wir stehen.“ Bis zum Ablauf der Transferzeit Ende August will Freiburg eventuell noch personell nachlegen: „Noch ein, zwei Spieler mit entsprechender Qualität würden uns nicht schaden.“

Das voraussichtliche Aufgebot des SC Freiburg: Schwolow (Klandt) – Mujdza, Torrejón, Höhn, Günter – Höfler, Abrashi, Frantz, Philipp – Grifo, Petersen. Verletzt: Moeller-Daehli (Patellasehnenreizung), Kübler (Knieverletzung), Kempf (muskuläre Probleme). Fraglich: Kleindienst (Sehnenreizung im Knie).

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