Hilflosigkeit

Bei Putins Angriffskrieg geht es nicht um den Donbass, sondern um die ganze Ukraine und ganz Zentral- und Osteuropa. Dieser Mann ist in einer Reihe mit den größten Verbrechern der Menschheit zu sehen.

Innerhalb von Stunden hat Russland die Ukraine verteidigungsunfähig gebombt. Foto: Homoatrox / Wikimedia Commons / CC0 1.0

(KL) – Angesichts der Gewalt der Roten Armee, die nach einem perfiden Masterplan die ganze Ukraine betrifft, ist der Rest der Welt hilflos. Einmal mehr wird das Opfer eines Angriffskriegs im Stich gelassen und die Sanktionen, die westliche Führer selbstgefällig in die Mikrophone bellen, beeindrucken im Kreml niemanden. Wladimir Putin hat weder Angst vor Sanktionen, noch wird er sich von seinem Plan abbringen lassen, eine zweite UdSSR zu schaffen. Der Flächenbrand ist keine Option mehr, sondern er breitet sich mit unglaublicher Geschwindigkeit aus. Und alles, was wir tun können, ist für die Aufnahme von Millionen Flüchtlingen zu sorgen.

Das Hin und Her um den Donbass war nur ein Ablenkungsmanöver. Der Donbass ist Putin egal, denn hier herrscht er ohnehin schon seit 2014. Putin geht es um die ganze Ukraine, um die baltischen Staaten, vielleicht sogar um Transnistrien und andere ehemalige Sowjetrepubliken.

Innerhalb weniger Stunden hat die Rote Armee die Ukraine praktisch verteidigungsunfähig gebombt. Die Flughäfen der größeren Städte und Häfen wurden zerstört, was bedeutet, dass angesichts der russischen Lufthoheit über die Ukraine niemand der Ukraine zu Hilfe eilen könnte, selbst wenn man das wollte. Aber das will man ja gar nicht. NATO-Chef Stoltenberg beeilte sich zu erklären, dass man keine NATO-Truppen in die Ukraine entsenden werde und stattdessen schwadronieren die westlichen Staatenlenker von Sanktionen, auf die Putin längst vorbereitet ist und die ihn sicher nicht davon abhalten werden, seinen „Masterplan“ umzusetzen.

Die Karte zeigt es deutlich: Putin hat seine Armee in Stellung gebracht und greift die Ukraine aus dem Süden, von der Grenze und aus Belarus an, wo seine Armee ebenfalls stationiert ist und zwar in gefährlicher Nähe zu den baltischen Staaten.

Die Welt, aber vor allem die Ukraine, zahlt nun den Preis für Jahrzehnte des fehlenden Dialogs – aus dem Kalten Krieg ist ein „echter“ Krieg geworden, dessen Folgen die halbe Welt betreffen werden.

Und Europa bei all dem? Europa macht sich seit Wochen lächerlich, wenn sich Möchtegern-Weltenlenker von Putin am Nasenring durch die Manege führen lassen. Abgesehen davon, dass es praktisch keine europäische Position gibt, versuchen westliche Politiker sogar noch, aus dieser Situation persönliche Vorteile zu ziehen. Kein Wunder, dass die Weltpolitik über Europa nur müde lächelt.

Wenn wir schon nicht bereit oder in der Lage sind, der Ukraine zu helfen, dann ist es unsere Pflicht und Aufgabe, wenigstens den Menschen zu helfen, die gerade um ihr Leben laufen. Die ganze Ukraine ist unter Beschuss und die Einnahme des ganzen Landes durch Russland wird blitzartig erfolgen. Der 24./25. Februar 2022 ist ein schreckliches Datum, das leider Einzug in die Geschichtsbücher finden wird.

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