Hurra, wie verblöden!

Auf Facebook wird es künftig schwieriger, den Posts seiner Freunde zu folgen. Künftig zeigen uns Algorithmen, wofür wir uns zu interessieren haben. Ob das hinhaut?

Nicht wir formatieren die sozialen Netzwerke, sondern die Netzwerke formatieren uns. Foto: Gibrán Aquino / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Facebook ist der Riese unter den sozialen Netzwerken. 2,8 Milliarden Accounts, ein Drittel der Weltbevölkerung ist auf Facebook. Doch in letzter Zeit wächst die Konkurrenz und andere Netze wie Tik-Tok, Snapchat und andere laufen Facebook mehr und mehr den Rang ab. Der Grund dafür ist einfach: Junge Nutzer konsumieren inzwischen vorwiegend Videos, kurze Spots und das Lesen von Posts wird in den jungen Generationen inzwischen als anachronistisch betrachtet. Grund genug für Mark Zuckerberg, bereits in der kommenden Woche die Benutzeroberfläche von Facebook grundlegend zu verändern.

Hat da jemand „Big Brother“ gesagt? Facebook wird künftig durch Künstliche Intelligenz das Nutzerverhalten seiner Anwender analysieren (OK, OK, das machen sie heute schon…) und diese KI wird dann auf der Startseite den Nutzern „Empfehlungen“ anzeigen, was man jetzt idealerweise zu konsumieren hat. Die Manipulation der Massen erfolgt also zukünftig durch Künstliche Intelligenz, die sich dann wunderbar mit der Natürlichen Denkfaulheit der Anwender kombinieren lässt.

Gewiss, man kann auch dann noch Posts seiner Facebook-Freude lesen, doch muss man hierfür auf einen speziellen Reiter klicken, während auf der Startseite Veranstaltungshinweise, Werbung und andere Links bunt blinken. Ob das allerdings Facebook bei den so angesprochenen jungen Nutzern wieder beliebter machen wird, wird sich zeigen müssen.

Die sozialen Netzwerke sind Fluch und Segen zugleich. Während einerseits ein großer Teil der sozialen Kommunikation in einer immer mehr einsameren Welt sichergestellt wird, sind der Manipulation keine Grenzen mehr gesetzt. Diese Entwicklung zu regulieren, ist inzwischen fast unmöglich. Die Gesetzgeber auf der ganzen Welt kommen bei den schnellen Entwicklungen nicht mehr hinterher und sind immer einen Schritt zu spät dran.

Man wird sehen, wie die neue Benutzeroberfläche von Facebook angenommen werden wird. Vermutlich werden die Veränderungen einfach geschluckt werden. Denn seit geraumer Zeit schlucken die Menschen so ziemlich alles…

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