Hysterischer Antisemitismus

Harvard, Berlin, Göteborg, London und in vielen anderen Städten – aus den Demonstrationen für die palästinensische Bevölkerung in Gaza ist die Apologie des Hamas-Terrorismus geworden.

Ob in Berlin, London, Harvard (Bild) oder anderswo - aus Demonstrationen für die bevölkerung in Gaza ist die Unterstützung des Hamas-Terrors geworden. Foto: Dariusz Jemielnial "Pundit" / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Die Lage der Zivilbevölkerung in Gaza ist hoch dramatisch. Dafür haben die Hamas-Terroristen gesorgt, die unter dem Beifall westlicher „Linker“ nicht nur am 7. Oktober 2023 grausame Massaker verübt haben, nicht nur Frauen vergewaltigt und umgebracht haben, nicht nur Geiseln genommen haben, über deren Schicksal nichts bekannt ist, sondern auch die Zivilbevölkerung in Gaza als menschliche Schutzschilde mißbrauchen, Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerung beschlagnahmen und Fluchtwege blockieren und die als oberstes Ziel ihres Terror die Vernichtung des Staats Israel und den Völkermord an den Juden ausgegeben haben und dies auch immer wieder wiederholen. Dass sich nun zutiefst antisemitische Studenten dazu berufen fühlen, ihre jüdischen Kommilitonen zu drangsalieren und von ihren Universitäten verlangen, den akademischen Austausch mit Hochschulen in Israel zu beenden, ist unglaublich. Vor allem, da sie dabei den Unterricht beispielsweise an der Berliner Humboldt-Universität unmöglich machen und die Universitätsgebäude bei ihrer Besetzung so zerstören, dass sie vorerst unbrauchbar sind.

1945 – 2024. Der Antisemitismus ist zurück in Deutschland. Laut, aggressiv, gewalttätig. Die Forderungen der jugendlichen Demonstranten hätten auch in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gestellt werden können, so dekomplexiert ist der heutige Antisemitismus. Dass der Begriff „Genozid“, der eher auf die Ziele der Hamas und deren Verbündeten als auf den israelischen Kampf gegen die Hamas-Terroristen zutrifft, im Sprachgebrauch der jugendlichen (und auch nicht so jugendlichen) Antisemiten fest verankert ist, wird auch durch Geschrei und Sachbeschädigungen nicht glaubwürdiger. Seltsam ist auch, dass diese Terrorismus-Unterstützer mit keiner Silbe die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen und gefolterten Geiseln fordern, von denen die jüngste bei ihrer Entführung 9 Monate alt war – das passt ins Gesamtbild. Genau wie der Umstand, dass ansonsten frauenbewegte Studentinnen, die völlig zurecht gegen Gewalt gegen Frauen protestieren, auf einmal Vergewaltigungen und den Mord an vergewaltigten Frauen als „legitimes Mittel des Befreiungskampfs“ beklatschen, zeigt, wie verwirrt diese neuen Antisemiten sind, denen es schon lange nicht mehr um die Menschen in Gaza, sondern vor allem um die Unterstützung der genozidären Hamas-Terroristen geht.

Es sollte jedem klar sein, dass die letztliche Forderung dieser Antisemiten, nämlich dass sich Israel gefälligst der Hamas unterwerfen soll, nicht erfüllt werden wird. Was dabei besonders ärgerlich ist, ist dass das hysterische Gebrülle dieser Demonstranten, wie beispielsweise beim Auftritt von Annalena Baerbock bei der Verfassungsfeier in Berlin, jede ernsthafte Debatte über Wege zum Frieden unmöglich macht. Doch diese Demonstranten wollen auch nicht diskutieren, sie wollen keine Lösungen, sie empfinden einfach Lust daran, den Gaza-Konflikt in die ganze Welt zu exportieren. Doch dass ihnen selbst nicht auffällt, dass sie damit auch die Terroranschläge gegen Charlie Hebdo, in Nizza, Berlin, Brüssel, Madrid und anderswo beklatschen, das zeigt auf, wie es in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts möglich war, ein ganzes Volk zum Faschismus oder zum aktiven Wegschauen zu drillen.

Dass diese so wichtige Debatte von diesen Möchtegern-Revoluzzern unmöglich gemacht wird, ist sehr schade. Denn weder in Israel, noch in anderen Ländern, ist die entsetzliche Siedlungspolitik Israels im Westjordanland noch mehrheitsfähig, ebenso wie die Person Nethanjahus, und die Welt ruft laut nach einer sicheren Zwei-Staaten-Lösung. Doch muss jedem klar sein, dass der erste Schritt aus dieser Situation heraus die Freilassung der martyrisierten Geiseln sein muss und dass sich nichts bewegen kann und wird, solange dieser Schritt, der von den neuen Antisemiten nicht einmal gefordert wird, nicht erfolgt ist.

2024. Jüdischen Mitbürgern wird geraten, sich zu verstecken. Jüdische Studenten werden an den Universitäten angegriffen. Der Antisemitismus breitet sich wie ein Strohfeuer aus, weltweit und vor allem in Deutschland. Haben diese „Studenten“ alle im Geschichtsunterricht gefehlt? Haben sie noch nie etwas von der Shoah gehört? Empfinden sie plötzlich Vergewaltigung und Mord als eine akzeptable Methoder der Kriegsführung?

In den USA werden die ersten dieser Terror-Unterstützer in den Universitäten exmatrikuliert und das ist richtig so. Andere Universitäten sollten ebenfalls nicht mit ihren Besetzern darüber diskutieren, die akademischen Drähte zu israelischen Universitäten zu kappen, sondern diese Terror-Unterstützer ebenfalls exmatrikulieren. Der Rechtsstaat darf nicht zulassen, dass diese Leute den Hamas-Terror zu uns tragen, diesen rechtfertigen und damit die dringend notwendige Diskussion für die Zeit nach Nethanjahu verhindern.

Antisemitismus ist keine „Meinung“, sondern ein Strafbestand. Judenhass, den die Nazis institutionalisiert hatten, hat bei uns und anderswo nichts verloren. Zur Diskussion, wie Frieden in Israel, Gaza und im Westjordanland geschaffen werden kann, haben diese Terror-Unterstützer nichts beizutragen. Und deshalb sollte man ihnen auch nicht den Raum in den Universitäten geben, in dem sie ihren Judenhass kultivieren und verbreiten.

Es ist entsetzlich zu sehen, dass junge Menschen, die sich selbst als „links“ und „progressiv“ einschätzen, dumpfe Antisemiten sind, die genau aus dem Holz geschnitzt sind, mit dem die Weltkatastrophe 1933 – 1945 möglich wurde. Warum nur lernt man nichts aus der Geschichte?

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