Immer weniger Franzosen rauchen…

Rauchen ist in Frankreich inzwischen so teuer, dass viele einfach damit aufhören. Foto: Assef elweter / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – In Frankreich sind Zigaretten rund 30 % teurer als in Deutschland. So kosten 30 Zigaretten 12 €, ein Grund, warum tatsächlich immer mehr Raucherinnen und Raucher den Glimmstengel an den Nagel hängen. Und die Hochpreispolitik funktioniert – im Jahr 2017 sank der Anteil der Raucher unter den Erwachsenen (18 bis 75 Jahre) von 29,4 % auf 26,9 %, was rund eine Million Raucher weniger ausmacht. Die Gesundheitsministerin Agnès Buzyn freut sich, denn dieser Rückgang stellt einen Bruch im Verbraucherverhalten dar.

Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 ist die Anzahl der Raucher in Frankreich massiv gesunken. Und wie so oft, treffen Maßnahmen wie die ständigen Erhöhungen der Preise dazu, dass vor allem weniger begüterte Raucher das Handtuch werfen. So lag der Anteil der Raucher bei den Arbeitslosen letztes Jahr bei 43,5 % (-6,2 %), da sich Sozialhilfeempfänger Tabak einfach nicht mehr leisten können. Und genau so sieht es auch bei den „Armen“ aus, bei denen der Anteil der Raucher letztes Jahr ebenfalls um 4,8 % auf 34 % sank.

Doch letztlich ist das ja auch genau der gewünschte Effekt – der gleichzeitig der Volksgesundheit und den Krankenkassen nützt. Und weil das so gut funktioniert, kündigte die Ministerin auch gleich weitere Preiserhöhungen an: Bis 2020 soll das Paket mit 20 Zigaretten 10 € kosten.

Die einzigen, die diese Entwicklung mit sorgenvoller Miene betrachten, sind die Tabakhändler im Elsass und in anderen Grenzregionen. Ging nach der letzten Preiserhöhung der Verkauf von Zigaretten um 20 % zurück, wird mit jeder weiteren Preiserhöhung lediglich der Umsatz der deutsch, belgischen und luxemburgischen Tabakhändler in Grenznähe in die Höhe schnellen. Wäre das nicht ein Thema für eine europäische Harmonisierung?