Irgendwie erstaunlich

Trotz der aktuellen Multikrisen leistet der Arbeitsmarkt in der Ortenau heftigen Widerstand. Momentan mit überraschendem Erfolg. Ob das andauern kann?

Die Arbeitsmarkt-Profis der Ortenau machen einen tollen Job. Foto: Immanuel Giel / Wikimedia Commons / PD

(KL) – Die aktuelle Arbeitslosenquote in der Ortenau ist gestiegen. Kein Wunder, würde man denken, bei all den Krisen und deren Auswirkungen. Doch der Anstieg wurde bereits bei 3,4 % gestoppt und ist dazu auch noch saisonal bedingt. Da stellt sich die Frage, ob die Arbeitsmarktprofis der Ortenau und generell Baden-Württembergs (Quote für das Land; 3,8 %) es schaffen werden, den Arbeitsmarkt so weitgehend unbeschadet durch diese Krisen zu steuern.

Bereits während der ersten heftigen Phasen der Pandemie fiel auf, dass so ziemlich alle krank wurden, bis auf den Arbeitsmarkt. Mit Instrumenten wie der Kurzarbeit, Hilfen für die Unternehmen, die statt ihre Mitarbeiter zu entlassen, diese im Unternehmen hielten und sogar weiterbilden konnten, konnte verhindert werden, dass der Arbeitsmarkt implodiert. Und jetzt scheint es wieder so auszusehen, was fast einem kleinen Wunder gleicht, denn durch den Krieg in der Ukraine sind Absatzmärkte, Beschaffung von Rohstoffen, Lieferketten und vieles mehr durcheinander gewirbelt worden. Nur der Arbeitsmarkt im deutschen Süden zieht weiter unbeeindruckt seine Kreise.

Für 8695 Frauen und Männer in der Ortenau, die momentan ohne eine Arbeitsstelle sind, gibt es Hoffnung und jede Menge offene Stellen. Daher auch der Kommentar der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg, Theresia Denzer-Urschel: „Der Arbeitsmarkt im Ortenaukreis zeigt sich nach wie vor sehr aufnahmefähig, auch wenn in den Sommermonaten weniger Stellen gemeldet und einige Unternehmen die Besetzung von freien Arbeitsplätzen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten zurückstellen. Jahreszeitlich bedingt ist nun im August auch die Zahl der arbeitslosen Menschen im Agenturbezirk Offenburg leicht angestiegen. Besonders junge Menschen, die sich nach ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet haben, bevor eine neue Arbeitsstelle, eine weiterführende Schule oder ein Studium beginnt, werden meist nur kurzzeitig im August bei uns beraten“.

Momentan suchen die Unternehmen in der Ortenau nicht weniger als 5450 neue Mitarbeiter, insbesondere in den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Lager und Logistik, Gastronomie und auch im Öffentlichen Sektor werden sehr viele neue Stellen gemeldet, beispielsweise für Erzieher und Pflegeberufe.

Bleibt zu hoffen, dass der Arbeitsmarkt in der Ortenau den Weltkrisen weiterhin die Stirn bietet. Wie lange das gutgeht, steht in den Sternen. Aber festhalten kann man dennoch, dass die Arbeitsmarkt-Profis in der Ortenau einen hevorragenden Job machen. Drücken wir die Daumen, dass sie noch lange, lange durchhalten.

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