Ist das etwa… ach nee, doch nicht…

Die neuen Zigarettenpackungen nach der EU-Richtlinie sind schon ziemlich seltsam. Und ob aufgrund der blöden Verpackung auch nur ein Raucher von seinem Laster lässt, ist mehr als fraglich…

Nein, das Foto zeigt nicht das, was Sie denken. Es handelt sich um einen perforierten Hals... Foto: Eurojournalist(e)

(KL) – „Euch Raucher wollen sie mit den neuen Packungen nerven“, sagt der Tabakhändler in der Straßburger Innenstadt, „aber die Leidtragenden sind wir.“ Ein Blick auf sein Regal zeigt, dass er Recht hat. Denn ab sofort sehen alle Packungen gleich aus – in dunklem Militärolivgrün, 60 % der Oberfläche mit Anti-Raucher-Slogans und seltsamen Fotos geschmückt und irgendwo unten in der Mitte steht in dünnen Lettern, um welche Marke es sich handelt. Was dann zur Folge hat, dass die Tabakhändler mit der Lupe schauen müssen, dass sie auch die verlangte Marke erwischen. Und schon stellt sich die Frage, was das eigentlich soll.

Die Fotos sind, gelinde gesagt, grenzwertig. Wie auf unserem Artikelfoto, das man zunächst für etwas ganz anderes als einen perforierten Hals halten könnte… Aber keine Sorge, es ist einer. Und jetzt erwartet der Gesetzgeber, der sich diese Schikane für Tabakhändler ausgedacht hat, dass der Käufer die Packung in die Hand nimmt, zusammenzuckt und sich sagt: „herrje, die Packung ist hässlich, die Farbgebung erinnert mich an die Zeit bei der Bundeswehr und hey, Rauchen macht Löcher in den Hals – ich hör am besten auf damit!“ Öh, echt jetzt?

Das wird wohl so nicht klappen. Zigarettenpackungen wurden noch nie wegen ihres Designs, sondern vor allem wegen ihres Inhalts gekauft. Und es gibt auch nur ganz wenige Raucher, die der Ansicht sind, dass Rauchen gesund ist. Wir wissen, dass Rauchen die Gesundheit schädigt, ebenso wie viele, viele andere Dinge, bis hin zum Einatmen smoghaltiger Luft.

Die Ächtung der Raucher kommt nun an den Punkt, wo es nervig wird. Dass wir im Winter zitternd vor der Kneipe stehen und uns in der Kälte Erkältungen und Lungenentzündungen einfangen, daran haben wir uns gewöhnt. Dass wir in öffentlichen Gebäuden, Restaurants und Cafés die Nichtraucher nicht mit unserer schlechten Angewohnheit behelligen, das haben wir natürlich gerne akzeptiert, denn wir Raucher sind zumeist eher gesellige Zeitgenossen, die durchaus empfänglich für den Wunsch der Nichtraucher sind, nicht von unserem Rauch genervt zu werden.

Wir Raucher sind sogar offen für die vielen Nichtraucher-Kampagnen, denn viele von uns würden gerne mit dem Rauchen aufhören, wobei jede Unterstützung willkommen ist. Aber diese neuen Packungen sind nun wirklich das Allerletzte. Den eingefleischten Raucher werden auch die neuen Packungen nicht vom Rauchen abhalten, die Leitragenden sind tatsächlich die Tabakhändler, die sich mit Kunden wir dem alten Mann vor mit in der Schlange auseinandersetzen müssen. „Das ist aber nicht meine Tabaksorte…“ – „Doch, mein Herr, die Packungen sehen jetzt alle so aus.“ – „Das ist nicht meine Tabaksorte. Geben Sie mit meinen Tabak.“ – „Doch, mein Herr, das ist die richtige Sorte, schauen Sie, hier steht es.“ – „Wollen Sie mit meinen Tabak nicht verkaufen?“ – „Doch mein Herr, das ist er, schauen Sie doch, da steht es.“ „Dann kaufe ich meinen Tabak eben woanders…“

Ja, dann verbietet das Rauchen doch! Macht es illegal! Werft uns ins Gefängnis! Stellt uns an den Pranger! Aber bitte, gebt uns bis dahin unsere alten Packungen zurück…

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