Italien-Urlaub einmal ganz anders…
In vielen Touristen-Hochburgen Italiens ist der Sommerurlaub ähnlich schön wie in der Legebatterie einer Hühnerfarm. Aber es geht auch anders...

(KL) – Für viele Menschen ist Italien das schönste Land der Welt. Die italienische Küche ist ohnehin das non plus ultra. Aber der Massentourismus im Sommer in den touristischen Hochburgen wird mehr und mehr zur Zumutung. Um das liebenswerte Italien kennenzulernen lohnt es sich, ein wenig weiter in den Süden zu fahren, dorthin, wo Italien noch Italien pur ist.
Der tiefe Süden Italiens, insbesondere in den Regionen Apulien und Basilicata, ist noch ursprünglich, wunderschön, voller historischer Spuren, mit fruchtbaren Böden und einer Gastronomie, die einfach umwerfend ist. Der Tourismus spielt in diesen Regionen zwar auch eine Rolle, aber auf eine ganz andere Art als beispielsweise an der wunderschönen Amalfi-Küste oder in der Region Cinque Terre. Denn ganz im Süden liegt der Fokus auf dem Leben der dort wohnenden Menschen und wenn sich Touristen hier wohlfühlen, dann ist das erfreulich, aber nicht der oberste Lebenszweck der Menschen hier.
Schon längst kein Geheimtipp mehr ist Matera, dieser zauberhafte Ort direkt an der Grenze zwischen Basilicata und Apulien, der seit 20.000 Jahren durchgängig bewohnt ist, zunächst mit einfachen Höhlen, die immer raffinierter wurden und dann mit Felsenwohnungen an diesem magischen Ort, wo es Kultur, Geschichte und Schönheit satt gibt. Schon weniger bekannt ist der Ort Ginosa, nur ein paar Kilometer von Matera entfernt, doch noch viel ursprünglicher, denn die meisten Touristen machen den Fehler, Ginosa auf dem Weg nach Matera einfach links liegen zu lassen. Doch ein Nachmittag auf einer schattigen Terrasse in Ginosa bringt dem Besucher ein Stückchen Italien näher.
Und auch das Strandleben ist in dieser Region großartig. Von Ginosa fährt man die paar Kilometer zum Küstenort Marina di Ginosa, wo man zwar auch ein paar Liegestühle und Sonnenschirme findet, doch der größte Teil des Strandes ist Allgemeingut und steht jedermann offen. Morgens kann man beobachten, wie die Sonne hinter Taranto auf der anderen Seite der Bucht aufgeht, wie kleine Fischerboote Tintenfische, riesige Garnelen und Fische direkt am Strand anlanden und hier ist das Leben noch normal und einfach wunderschön.
Es müssen nicht immer die Seen in Norditalien sein, es müssen nicht immer Rom, Neapel, Venedig oder Florenz sein (so schön diese Städte auch sind) – hier im tiefen Süden ist Italien noch am italienischsten.
Der tiefe Süden Italiens ist zwar lockere 1500 Kilometer vom Oberrhein entfernt, doch gibt es sehr günstige Flüge von Baden-Baden (Söllingen) nach Bari – zu Preisen, mit denen man noch nicht einmal die Mautgebühren mit dem Auto durch die Schweiz bezahlen kann. Von Bari aus erreicht man dann alle schönen Ecken Apuliens und auch Basilicatas innerhalb von kurzer Zeit mit dem Mietwagen oder auch mit Bus und Bahn, denn der öffentliche Nahverkehr ist dort gut organisiert.
Wer also Italien liebt und das Land außerhalb des Massentourismus erleben möchte, der sollte sich in Richtung des tiefen Südens des Landes aufmachen. Was es dort zu entdecken gibt, lohnt den weiteren Weg!
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