Ja! Horst Seehofer gehört zu Deutschland!

Die Frage wird kontrovers diskutiert. Gehört Horst Seehofer als Mitglied einer regionalen Minderheit tatsächlich zu Deutschland? Analyse einer Integration.

Trotz aller Vorurteile hat auch ein Horst Seehofer ein Anrecht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Foto: Michael Lucan / Wikimedia Commons / Lizenz CC-BY-SA 3.0de

(KL) – Der Satz ist für viele eine Provokation. Aber dennoch, unser jüdisch-christliches Verständnis einer modernen, offenen und toleranten Gesellschaft lässt uns keine andere Wahl – wir müssen auch einen Bayern in der Bundesregierung akzeptieren. Denn, auch wenn dies nicht jedem klar ist, selbst Bayern haben ein Anrecht darauf, am gesellschaftlichen Leben Deutschlands teilzuhaben, ihre Bräuche, Sitten und ihren Glauben zu leben, allerdings möglichst nur in den eigenen vier Wänden. Bei Horst Seehofer scheint diese Integration relativ gut funktioniert zu haben.

Gewiss, viele Deutschen schauen mit Kopfschütteln und Unverständnis auf die Nachbarn im Süden, deren Sprache man nur bedingt versteht, deren Bräuche bisweilen exotisch anmuten und deren Religion bis in die Politik hinein strahlt. Doch auch katholische Fundamentalisten müssen in Deutschland eine Chance haben und toleriert werden, natürlich nur, solange sie nicht versuchen, andere zu radikalisieren. In solchen Fällen bleibt nur noch die Abschiebung und da Bayern als „sicheres Herkunftsland“ gilt, können diese Abschiebungen auch zügig erfolgen.

Bei Horst Seehofer hat die Integration ganz ordentlich geklappt. Die Deutschkurse haben ihre Früchte getragen und Seehofer ist heute bereits in der Lage, sich in halbwegs verständlichem Deutsch zu verständigen, was ihm immerhin ermöglicht hat, in den Arbeitsmarkt einzusteigen und einen Job zu finden. Schnell hatte Seehofer verstanden, dass das Leben in Deutschland kein Wunschkonzert ist und er akzeptierte auf Anraten seines Jobcenter-Beraters auch, dass er auf seinen Traumjob als Bundeskanzler verzichten und den Job als Minister des Heimatmuseums akzeptieren muss.

Dass seine Religion auch die Vielweiberei erlaubt, stellt für Horst Seehofer kein Problem dar, denn schnell hat er gelernt, seinen Glauben daheim auszuüben. Dort kann er so viele Frauen haben, wie das sein bayerischer Katholizismus erlaubt, ohne dass es jemanden anderen als Frau Seehofer stören würde. So ist es richtig!

Einmal mehr erkennt man, dass man nicht alle Bayern über einen Kamm scheren darf und dass Pauschalurteile gefährlich sind. Horst Seehofer ist das lebendige Beispiel dafür, dass Integration eine Frage des Willens ist und dass unser Motto „Fördern und Fordern“ seine Richtigkeit hat. Anders als beispielsweise ein Markus Söder, der nach aggressiven Versuchen, sein Bayerntum in Berlin durchzusetzen, sang- und klanglos nach Bayern abgeschoben wurde, zeigt das Beispiel Seehofer, dass Integration möglich ist. Nein, das Boot ist nicht voll und die Bundesländer können nach wie vor Zuwanderer aus Bayern aufnehmen. Sobald das größte Hindernis, die Sprachbarriere, überwunden ist, steht der Integration nichts mehr im Weg. Und dann bekommt dieser Satz erst seine ganze Tragweite: Ja, Horst Seehofer gehört zu Deutschland!

1 Kommentar zu Ja! Horst Seehofer gehört zu Deutschland!

  1. Petra Dwars // 4. April 2018 um 8:25 // Antworten

    Einfach köstlich!

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