Jetzt erst recht…

Die Zeiten sind schwierig und werden sich weiterhin verschlechtern. Doch ist genau das ein Grund, warum viele Deutsche dieses Jahr in Urlaub fahren wollen. Auch, wenn der etwas anders ausfallen wird.

Auch 2023 wollen die Bundesbürger in die Berge oder ans Meer - Hauptsache Urlaub! Foto: Christian Alexander Tietgen / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Erst die Pandemie, dann der Ukraine-Krieg und die Inflation – die Welt hat sich in den letzten drei Jahren stark verändert. Lange waren Urlaubsreisen nicht oder nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen möglich und nun, wo Reisen wieder ohne Einschränkungen möglich sind, wollen die Deutschen dieses Jahr – verreisen. Allerdings sind in vielen touristischen Bereichen die Preise derart explodiert, dass laut einer Studie der BAT-Stiftung der Urlaub etwas anders aussehen wird. Aber einen Tapetenwechsel wünscht sich momentan fast jeder.

Wer kann, setzt 2023 lieber auf die Nebensaison (69 % der Befragten), auf eher günstige Reiseziele (63 %), auf günstigere Unterbringung als in anderen Jahren (60 %) und bei den sonst üblichen Andenken und Urlaubseinkäufen wollen sich sogar 73 % einschränken. Aber wegfahren muss sein – wer weiß, wie lange das überhaupt noch geht…

Fast alle sind bereit, sich mit den aktuellen Gegebenheiten zu arrangieren. So düfte 2023 der Urlaub etwas kürzer ausfallen, man wird nicht so oft ins Restaurant gehen, viele Urlaubshungrige schauen nach Last-Minute-Angeboten und auch bei der Wahl von Reisezielen und Verkehrsmitteln sind viele Bundesbürger bereit, pragmatisch und nach den vorhandenen Mitteln zu urlauben. Hauptsache, man kommt aus dem Alltagstrott heraus und kann ein paar Tage lang an anderes denken als an die vielen Krisen, die uns das Leben seit drei Jahren schwer machen.

Urlaub, das wird 2023 für viele Bundesbürger eine Art „letzte Normalität“ werden, auf die kaum jemand verzichten will. Nun ist es allerdings an den Profis um Tourismusbereich, sich auf diese geänderten Umstände einzustellen. Touristische Betriebe, die in der Hauptsaison versuchen, die Verluste der letzten Jahre durch Preiserhöhungen auszugleichen, könnten dabei unter die Räder kommen. Erfolgreich werden diejenigen sein, die Angebote für diese geänderten Umstände entwickeln. Aber klar ist, auch 2023 zieht es die Menschen in den Urlaub. Und das ist mehr als nachvollziehbar.

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