Jetzt sind wir dran: Tango in the city!

Seit eineinhalb Monaten läuft nun schon das Festival Arsmondo und damit der Ausflug in die Kultur Argentiniens. Argentinien? Da gibt es doch was, das es eigentlich nur dort gab – und nun machen es alle...

Ist der Streit vorprogrammiert, wenn wir das auch mal versuchen? Milonga für alle - am 2. Mai in Strassburg für alle und am 5. Mai für Profis in der Oper. Foto: ONR / Agathe Poupeney

(Von Michael Magercord) – Jüngere Menschen wissen das vielleicht nicht mehr, aber früher absolvierte jeder Heranwachsende die Tanzschule und ihr Besuch diente so manches Mal der ersten Paarbildung. Es gibt mittlerweile viele ältere Menschen, die sich schon länger zum Paar gebildet haben und nun erneut die Tanzschule besuchen, und man sagt: Wer bisher keine triftigen Gründe zum Streiten hatte, dem bieten sie sich dann beim Tanzen. Und ganz besonders beim Tango…

Eins, zwei, drei, Wiegeschritt – so schwer kann das ja wohl nicht sein. Also Mutige vor! Denn heute Abend am 2. Mai haben wir alle die Chance, einen flotten Tango aufs Parkett zu legen, ohne sich zu blamieren. Wobei das Parkett in diesem Falle die Straße ist, und zwar mitten in Straßburg. Dann wird ab 20.45 Uhr der Platz zwischen dem Pont de la Poste und dem TNS zur Tanzfläche für eine Tangoparty für alle, eine „Milonga“. Zuvor erklären uns die Könner wie’s geht. Auf den Treppen der Rheinoper, die das Ereignis im Rahmen des Festivals Arsmondo im wahrsten Sinne des Wortes auf die Beine gestellt hat, wird ab 20 Uhr der argentinische Choreograf Matias Tripodi sagen, was es mit dem Tango auf sich hat, bevor wir das dann selbst herausfinden werden. Aber ach, das Wetter… ja, es wird vielleicht etwas kühl sein, doch: Heiß ist der Tanz!

Das Festival geht dann theoretisch weiter: Ein Seminar an der Universität wird uns am Freitag einen Tag lang in die Kultur- und Sozialgeschichte Geschichte Argentiniens im Wechselspiel mit Europa einführen, denn ja, auch jenseits des Tangos gibt es Kultur am Rio Plata. Aber schon ab Sonntag wissen wir es wieder: es gibt nämlich im Leben nichts außer Tango. In der Operá de Strasbourg wird am 5. Mai das Ballett „Maria de Buenos Aires“ aufgeführt, das in der Zusammenarbeit des Poeten Horacio Ferrer mit – na klar! – Astor Piazzolla entstand. Alles, was Himmel und Hölle zu bieten haben, spiegelt sich darin am Leben der Maria, die geboren würde, als Gott stockbesoffen gewesen sei: Melancholie, Gewalt und Begierde. So jedenfalls liest es sich in der Ankündigung – mal sehen, wie sich das schließlich auf der Bühne gestaltet, eher Himmel oder Hölle?

Dass das Geschehen auf der Bühne uns manchmal näher gehen kann, als jenes in der sogenannten Wirklichkeit, wissen Opernbesucher ja sowieso schon lange. Denn das eigentliche Operngeschäft geht in Straßburg ja auch weiter: am 14. Mai ein Rezital der Sängerin Véronique Gens mit einem französischen Programm mit Liedern von Fauré bis Poulenc. Und bereits ab Freitag, dem 3. Mai, wird ab 12.30 Uhr auf der Website das Programm für die neue Spielzeit 2019/2020 bekannt gegeben. Das allein ist fast so spannend wie eine Oper selbst…

Festival Arsmondo Argentine

2. Mai – Milonga
3. Mai – Seminar im Saal Le Portique
4. Mai – Filmabend zu Martha Argerich im Kino Odyssee

Ballett „Maria de Buenos Aires“
SO 5. Mai, 15 Uhr
MO 6. Mai bis FR 10. Mai täglich um 20 Uhr
in der Oper Straßburg
DO 16. Mai und FR 17. Mai im Theater Colmar

14. Mai, 20 Uhr: Rezital mit Véronique Gens in der Oper

und 3. Mai ab 12.30 Uhr: Neue Spielzeit 19/20 auf der Website der OnR.

1 Kommentar zu Jetzt sind wir dran: Tango in the city!

  1. Michael Magercord // 3. Mai 2019 um 10:04 // Antworten

    Die “Milonga” gestern Abend blieb natürlich nicht im Regen stehen, sondern verlagerte sich in den Konzertsaal des Operngebäudes – ich hoffe, die Tanzwilligen unter Ihnen hatten sich schließlich dort eingefunden.
    Das Tango-Ballett “Maria von Buenos Aires” wird ab Sonntag ja ohnedies im Trockenen aufgeführt…

Hinterlasse einen Kommentar zu Michael Magercord Antworten abbrechen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste