Kein Selensky beim Eurovision Song Contest (ESC)

Die Vorjahresgewinner des ESC, Kalush Orchestra aus der Ukraine, werden auch in Liverpool auftreten. Foto: Michael Doherty / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Uff, ausnahmsweise bleibt den Zuschauern des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) die inzwischen fast obligatorische Selensky-Videoansprache erspart. Ob beim Filmfestival in Cannes, ob in praktisch allen westlichen Parlamenten und bei jeder Gelegenheit darf man inzwischen dem ukrainischen Präsidenten zuhören, wie dieser Endsieg und Gloria verkündet. Doch nun haben die Veranstalter in Liverpool ein klares, wenngleich sehr höfliches „Nein“ ausgesprochen. So politisch dieser Wettbewerb auch sein mag, zu einer Propaganda-Veranstaltung wollen ihn die TV-Macher nicht verkommen lassen.

So teilte die European Broadcasting Union (EBU) mit, dass die von Selensky gewünschte Videobotschaft ausfallen muss, da sie „bedauerlicherweise nicht akzeptiert werden kann, weil sie gegen die Regeln der Veranstaltung verstöβt“. Und diese Regeln besagen, dass der ESC eine „unpolitische“ Veranstaltung ist, was politische und Propaganda-Erklärungen eben ausschlieβt.

Die Entscheidung wäre sicher anders ausgefallen, hätte der diesjährige Wettbewerb in der Ukraine stattfinden können. Letztes Jahr gewann die ukrainische Band „Kalush Orchestra“ und normalerweise findet die jeweils nächste Ausgabe im Gewinnerland des letzten Wettbewerbs statt. Dadurch, dass Liverpool eingesprungen ist, bleibt den europäischen TV-Zuschauern wenigstens die Selensky-Ansprache erspart.

Dennoch wird die Ukraine am Samstagabend sehr prominent in Liverpool vertreten sein. Insgesamt elf Künstler aus der Ukraine werden auftreten, unter anderem auch die Vorjahressieger von „Kalush Orchestra“. Dazu gibt es Videos, die verschiedene ukrainische Regionen vorstellen und auch, wenn der ESC 2023 in Liverpool stattfindet, gibt es jede Menge Ukraine. Angenehmerweise ohne Propaganda-Show. Eine weise Entscheidung der EBU…