Kicken am Oberrhein

Nach dem ersten Drittel der Saison kann man eine erste Bilanz der Saison 2022/23 der Vereine vom Oberrhein ziehen. Wie schlagen sich Racing Straßburg, der FC Basel, der SC Freiburg und der Karlsruher SC?

Hier im Stadion von Baku in Aserbaidschan trifft der SC Freiburg am Donnerstag auf Qarabag Agdam. Foto: Eminn / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Der bisherige Verlauf der Saison 2022/23 ist für die Fußball-Profi-Vereine vom Oberrhein durchwachsen. Während die fetten Jahre für den FC Basel erst einmal vorbei zu sein scheinen, schlägt sich der Racing Club de Strasbourg wacker, aber punktelos und der Karlsruher SC dümpelt wie so oft im Mittelfeld der 2. Bundesliga. Alleine der SC Freiburg schwebt weiterhin auf Wolke 7, sowohl in der Bundesliga wie auch in der Europa League.

FC Basel. Ein Jahrzehnt lang dominierte der FC Basel den Fußball in der Schweiz nach Belieben, holte Meistertitel und Pokalsiege im Abonnement, war Dauergast in der Champions League und dort Angstgegner der britischen Teams, die der FC Basel reihenweise ausschaltete. Doch diese Zeiten sind vorbei. Am Sonntag setzte es beim Tabellenführer Young Boys Bern eine trockene 1:3-Niederlage und das Team vom Rheinknie liegt nach 14 Spieltagen mit nur 17 Punkten auf einem enttäuschenden 6. Tabellenplatz. Mit 14 Punkten Rückstand auf die Young Boys Bern ist die Meisterschaft bereits gelaufen, doch auch der zweite Tabellenplatz, den momentan Servette Genf innehat, ist bereits 7 Zähler entfernt. Dafür ist der FC Basel noch in der Europa Conference League dabei, wo es am Donnerstag ums das Überwintern in diesem letzten europäischen Wettbewerb geht. In der Gruppe H ist am letzten Spieltag der Gruppenphase noch alles möglich. Der FC Basel, Zweiter mit 8 Punkten, muss bei Pjunik Erewan in Armenien antreten, wobei das armenische Team bei 6 Punkten liegt und bei einem Sieg an Basel vorbeizöge. Doch auch das Spiel zwischen Spitzenreiter Slovan Bratislava (8 Punkte) und Zalgiris Vilnius (Litauen, 5 Punkte) kann die Tabelle noch durcheinander würfeln. Angesichts der mauen Vorstellung in der Liga würde ein europäischer Erfolg dem FC Basel sich ein wenig Auftrieb geben.

Racing Club de Strasbourg. Das Team aus der Europa-Hauptstadt liefert zuletzt geradezu heldenhafte Spiele ab, wie am Wochenende das 2:2 gegen das Topteam von Olympique Marseille, als Racing nach 0:2-Rückstand noch in der Nachspielzeit denn Ausgleich durch Gameiro schaffte, wie schon in der Woche zuvor in Toulouse, wo es am Ende ebenfalls noch zu einem 2:2 reichte. Nur, Unentschieden helfen Racing momentan nicht viel weiter. Nach 13 Spieltagen liegt der Racing Club de Strasbourg mit mageren 10 Punkten auf Abstiegsplatz 17. Dabei fehlt es Racing in vielen Spielen nur an einem Quentchen Glück, man hat nicht das Gefühl, als spielte das Team von Stephan Julien wie ein Absteiger. Wenn es jetzt ruhig im Verein bleibt, kommen sicher bald die Ergebnisse zu der Art und Weise dazu, in der sich das Team präsentiert.

Karlsruher SC. In der 2. Bundesliga verlor der Karlsruher SC mit 0:1 bei Hannover 96 und rutschte auf den 19. Tabellenplatz ab. Nach 14 Spieltagen haben die Karlsruher 17 Punkte auf dem Konto und stehen näher an den Abstiegs- als an den Aufstiegs-Plätzen. Mit einer Rückkehr ins Oberhaus wird es wohl auch dieses Jahr nichts werden, allerdings müssen die Fächerstädter aufpassen, nicht in den Abstiegsstrudel gezogen zu werden.

SC Freiburg. Aber dann gibt es ja zum Glück den SC Freiburg. Der weiter auf Wolke 7 schwebt. Dritter in der Bundesliga, mit 24 Punkten nach 12 Spieltagen, hinter Tabellenführer Union Berlin (26 Punkte) und Bayern München (25 Punkte). Bereits vor dem letzten Spieltag am Donnerstag feststehender, ungeschlagener Sieger der Gruppe mit dem FC Nantes, Olympiakos Piräus und Qarabag Agdam – und dort, in der Hauptstadt Aserbaidschans Baku, findet auch das letzte Gruppenspiel der Freiburger statt, bevor es im Frühjahr mit der KO-Runde weitergeht. Man mag die Freiburger Erfolge nicht zu laut kommentieren, sondern hält lieber die Luft an, damit dieser Traum nicht zu schnell zerplatzt. Was die Truppe von Christian Streich zu leisten vermag, erkannte man ebenfalls gut im dritten Wettbewerb, in dem der SC noch vertreten ist, im DfB-Pokal. Gegen den FC St. Pauli schon fast ausgeschieden, kämpfte sich das Team in letzter Sekunde zuruck ins Spiel und bog dies in der 119. Minute tatsächlich noch um. Seitdem hat man das Gefühl, dass dem Sportclub alles gelingen kann. Naja, fast alles. Das 0:5 bei Bayern München, ja mei, das kann vorkommen. Nicht schlimm. Und deshalb – einfach weiter so!

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