Klasse bis zum Karriereende – Nils Petersen
Der beste Einwechselstürmer der Bundesliga-Geschichte hängt die Kickstiefel an den Nagel. Und das macht er so, wie er seine ganze Karriere geführt hat – elegant und mit Klasse.

(KL) – Das Interview, das der Pressesprecher des SC Freiburg Sascha Glunk mit dem Stürmerstar Nils Petersen führte, traf einerseits die SC-Fans ins Herz, andererseits war die Ankündigung von Nils Petersen, dass er zum Saisonende seine Karriere beenden wird, elegant, menschlich und einfach gut. Auch, wenn Nils Petersen seit einer Weile nur noch selten in der Start-Elf der Breisgauer steht, so erlebt er nicht etwa ein laues Ausklingen seiner Karriere, sondern er zieht einen Schlußstrich zu einem Zeitpunkt, zu dem er immer noch auf Topniveau spielt, was mit 34 Jahren für einen Profi kein schlechter Zeitpunkt ist.
Doch bis es in ein paar Spieltagen soweit ist, wird Nils Petersen, so ist er eben, weiterhin alles geben: „Nun werde ich nochmal alles investieren, um dann sagen zu können: Man sollte gehen, wenn es am schönsten ist“. Ein Satz, der zu Nils Petersen passt. Und immerhin, die schönsten Jahre seiner Karriere hat er in Freiburg erlebt, wo er trotz guter Angebote von anderen Vereinen immer wieder verlängerte.
In Freiburg war er ein wichtiges Element für den unglaublichen Aufstieg des Vereins. Jahrelang war der SC Freiburg ein „Fahrstuhl-Verein“, zu gut für die 2. Bundesliga, oft aber nicht gut genug für die 1. Bundesliga. Doch mit Nils Petersen stand plötzlich ein Stürmer auf dem Platz, der immer wieder das Tor traf – und so ist er heute mit 89 Toren in 242 Spielen der erfolgreichste Torschütze der Vereinsgeschichte der Freiburger, und „nebenbei“ eben auch der erfolgreichste Einwechselspieler der Bundesliga-Geschichte.
Seine Profikarriere begann bei Energie Cottbus, dem Verein, der auch bereits einen Michael Ballack auf die Karriere-Umlaufbahn schoss. Dann ging es zu Werder Bremen und von dort zu Bayern München, wo Nils Petersen allerdings kaum richtig ankam. Der Hollywood-Verein Bayern München passte nicht zu Nils Petersen und er nicht zu Bayern München. Und dann begann die wunderbare Geschichte mit dem SC Freiburg.
In Freiburg wurde er zum Nationalspieler (auch, wenn ihn der damalige Bundestrainer Jogi Löw nur zweimal ins Nationalteam einlud), er holte bei den Olympischen Spielen in Brasilien die Silbermedaille nach einem dramatischen Elfmeter-Schießen im Finale, bei dem ausgerechnet er den entscheidenden Elfmeter verschoss, und mit dem SC Freiburg erlebte er Europacup-Abende, die er auch nicht vergessen wird.
In Freiburg hoffen nun alle, dass Nils Petersen dem Verein auf die eine oder andere Weise auch künftig erhalten bleiben wird. Denn dieser Mann hat zum SC Freiburg gepasst wie kaum ein anderer Profi und die Fans werden ihm für die vielen Jahre maximalen Einsatzes ewig dankbar sein. Alles Gute für die Zukunft, Nils Petersen und es wäre klasse, wenn er es schaffen würde, den SC Freiburg in dieser Saison erstmals in die Champions League zu führen!
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