Klaus „Major“ Heuser rockt die Wodan-Halle

Tja, "Major" Heuser, zu dritt seht ihr einfach am schärfsten aus. Foto: Eurojournalist (e)

(KL) – Als „Major“ Heuser seinen Keyboarder zu einem Gitarrenstück nach vorne holte, wandte er sich an die Pressefotografen. „Ich weiß gar nicht, warum in allen Artikeln zu unseren Konzerten immer nur das Bild von uns mit den drei Gitarren gedruckt wird… fällt denen denn nichts anderes ein?“ Wie wär’s denn damit, lieber „Major“ Heuser – ihr seht einfach in diesem Moment am schärfsten aus… daher und mit besten Grüßen aus der badischen Diaspora bekommt ihr heute genau dieses Bild…

Überhaupt merkte man der musikalischen Seele von BAP an, dass er gut drauf war. Launige und zweideutige Bemerkungen zum Wetter, zum Sportclub Freiburg („Wenn man als Kölner in Freiburg spielt, muss man immer 100 % geben, damit es was wird…“) und – erstklassige Musik. Dabei fällt „Major“ Heuser mit seiner Band nicht etwa in den Weg des einfachsten Widerstands – das Publikum würde ihm vermutlich auch zu Füssen liegen, würde er einfach die größten BAP-Hits rauf und runter spielen. Macht er aber nicht. Auf der Bühne stand nicht der ehemalige BAP-Gitarrist, sondern der Musiker „Major“ Heuser mit Band. Der einen ganz eigenen Sound macht und nicht etwa die Bekanntheit von BAP nutzt.

Die musikalischen Wurzeln von „Major“ Heuser sind schnell ausgemacht. Mal klingen die Golden Earring an, mal Pink Floyd, mal die The Tubes, mal guter, alter West Coast-Rock der 70er Jahre. Ohne, dass er dabei irgendwen kopiert – man merkt einfach, welche Musik „Major“ Heuser selbst gerne hört und gehört hat. Nämlich die gleiche, die das schon leicht ergraute Publikum in der Freiburger Wodan-Halle selbst in seiner Jugend gehört hat.

Brillant, die Gitarrensoli des Meisters; großartig, wie er sich auch zurücknehmen und seiner Band Platz zum Existieren gibt. Wunderbar, mit welcher Freude und Leichtigkeit die Band durch den Abend schwebt, immer im Dialog mit dem Publikum. Denn Rheinländer sind kommunikative Menschen, auch, wenn man sie in Baden nicht immer versteht. Aber da sich „Major“ Heuser Mühe gab, den Freiburgern möglichst hochdeutsch zu kommen, klappte es auch mit dem Dialog.

Kurz – ein großartiges Konzert mit einer großartigen Band und einem BAP-Gitarristen, der es gar nicht nötig hat, auf seine BAP-Vergangenheit zu bestehen. Das ist das Holz, aus dem die großen Musiker geschnitzt sind.