Klima-Bla-Bla

Die Klimakatastrophe ist praktisch nicht mehr aufzuhalten. Schon gar nicht mit inkompetenten, korrupten und handlungsunwilligen Regierungen.

Gruppenbild der Versager, die sich weigern, diesen Planeten zu retten. Foto: Government of Brazil - Planalto Palace / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Der G20-Gipfel in Rom hat es deutlich gezeigt – die größten Umweltverschmutzer der Welt denken überhaupt nicht daran, ihre Emissionen zu drosseln und der dramatischen Erderwärmung entgegen zu steuern. Nicht nur, dass keines der bislang formulierten Klimaziele auch nur annähernd erreicht worden wäre, nein, wir steuern im Gegenteil auf eine Klimaerwärmung von +2,7 Grad bis Ende des Jahrhunderts hin. Die direkt im Anschluss organisierte COP26 in Glasgow hätte man sich eigentlich auch schenken können, denn die Warnungen, die bei den COP-Veranstaltungen ausgesprochen werden, sind alle bekannt. Die Entscheider haben auf dem G20-Gipfel allerdings schon abgelehnt, die Klimakatastrophe zu bekämpfen.

Bei der COP26 fehlen mit China und Russland gleich zwei der drei größten Umweltsünder der Welt und der amerikanische Präsident Biden hatte bereits im Vorfeld gesagt, dass er mit nichts Konkretem nach Glasgow reist. Da hätte er eigentlich auch daheim bleiben können, ebenso wie die restliche Politiprominenz, die sich in Glasgow das Image sichern will, etwas für den Schutz dieses Planeten zu tun.

In Rom konnten sich die Staatenlenker auf nichts einigen, dafür lieferten sie sich eine Art Schulhofstreit, wer denn jetzt verantwortlich sei und wer gefälligst zu handeln habe. Einigkeit herrschte eigentlich nur dazu, dass konkrete Maßnahmen von den nächsten Generationen zu ergreifen seien. Diejenigen, die heute am Ruder sind, so die schlechte Nachricht, werden nichts anderes tun, als wohlklingende Klimaziele zu definieren, zu deren Erreichen man allerdings nichts beitragen wird. Es ist, als würde die aktuelle Politikergeneration diesen Planeten den Interessen der Wirtschaft opfern, wobei sie allerdings vergessen, dass auch die Wirtschaft nicht mehr funktionieren wird, wenn die Klimasysteme der Welt zusammengebrochen sein werden.

Die Unfähigkeit und fehlende Bereitschaft zum Handeln der Mächtigen der Welt machen ratlos. Die Politik bewegt sich in einem selbst erschaffenen Teufelskreis aus vermeintlichen Sachzwängen, wobei diese Sachzwänge hauptsächlich im Interesse von 0,1 % der Superreichen liegen, immer mehr Geld zu verdienen. Und irgendwo sind wir selber Schuld, dass wir immer wieder diejenigen an die Macht hieven, die genau diese zynische Politik der Weltzerstörung vorantreiben.

Wenn man hört, dass große Umweltverschmutzer wie China oder Russland, aber auch die USA, frühestens 2050 oder 2060 bestimmte Maßnahmen treffen wollen um Klimaziele zu erreichen, dann darf sich niemand wundern, dass die Jugend der Welt freitags auf die Straße geht um zu demonstrieren. Nicht nur, dass wir diese Welt für nachkommende Generationen unbewohnbar machen, dazu bürden wie der „Fridays for Future“-Generation und deren Kindern die undankbare Aufgabe auf, die Probleme zu lösen, die wir ihnen schaffen. Und dann mokieren sich die älteren Damen und Herren darüber, dass die jungen Leute freitags nicht brav in der Schule die Theorien des Raubritter-Kapitalismus lernen, sondern auf die Straße gehen und Teilhabe an der Klimadiskussion fordern?

Die immer wieder neu gefassten Klimaziele, die uns nach diesen ebenso teuren wie überflüssigen Konferenzen als „Erfolge“ verkauft werden, sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Fakt ist, dass bis 2050 die CO2-Emissionen um mindestens 16% steigen werden und dass keines der aktuellen Klimaziele erreichbar ist.

Man sollte überlegen, die nutzlosen Gx-Gipfel ersatzlos zu streichen oder zumindest durch kostengünstige Video-Konferenzen zu ersetzen und auch die Organisation von COPxx-Konferenzen sollte hinterfragt werden. Fakt ist, dass der Kampf gegen die Klimakatastrophe auf Weltebene nicht stattfindet.

Zwar ist es lobens- und erwähnenswert, dass immer mehr Städte und Regionen ihre eigenen Klima-Maßnehmen treffen und auch recht konsequent umsetzen. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Stadt Freiburg, die in diesem Bereich geradezu ein Vorreiter ist, doch muss man leider feststellen, dass wenn die Staaten nicht mitziehen, die Anstrengungen auf kommunaler und regionaler Ebene am Ende eher symbolisch bleiben werden.

Der G20-Gipfel in Rom und die COP26 in Glasgow waren als „Meilensteine“ im Kampf gegen die Klimakatastrophe angekündigt worden. Das traurige Fazit – man hätte sich beide Veranstaltungen auch schenken können. Der Kampf für die Rettung des Klima fällt für mindestens eine weitere Generation aus.

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