Klimaschutz: Frankreich schiebt sich nach ganz vorne

Mit einer ungewöhnlichen Massnahme will Frankreich seine CO2-Emissionen reduzieren und gleichzeitig die Fitness der Polizeikräfte steigern. Beispielhaft.

Beispielhaft für die Umwelt - Frankreich geht neue Wege, um seine CO2-Bilanz zu verbessern. Foto: Eurojournalist(e) / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Irgendjemand musste ja mal darauf kommen – die CO2-Belastung durch rund um die Uhr patrouillierende Polizeiautos trägt ganz massiv zur CO2-Bilanz Frankreichs bei. 24 Stunden am Tag sind Tausende Polizeiautos in ganz Frankreich unterwegs, dabei „passiert im Schnitt nur einmal in sechs Stunden etwas, das einen Einsatz eines Fahrzeugs erfordert“, so Brigadegeneral Michel Dupond, der flugs weiter rechnete. „Jedes Polizeifahrzeug verbraucht ungefähr 4 Liter Benzin pro Stunde. Bei 10000 Polizeifahrzeugen sind das 40.000 Liter pro Stunde. Und da kam mir die Idee.“ Eine Idee, die bei den betroffenen Polizeikräften nicht nur auf Begeisterung trifft. Denn ab sofort werden in Frankreich die Polizeifahrzeuge auf Patrouille in einsatzfreien Momenten bei abgeschaltetem Motor geschoben. Nur bei Einsätzen wird der Motor gestartet und die Besatzung des Fahrzeugs fährt wie immer zu ihrem Einsatzort.

Die Einsparungen für Benzin werden immens sein, der Nutzen für die CO2-Bilanz enorm und gleichzeitig werden Bein- und Armmuskulatur der Polizeikräfte intensiv geschult. „Nach sechs Monaten Gelbwesten mussten wir unseren Jungs auch etwas Abwechslung bieten“, so Michel Dupond, „eine echte Win-Win-Situation!“ Anders klingt es dann schon bei den Fahrzeugbesatzungen, die seit dem 1. Juli diese neue Anweisung umsetzen müssen. „Man hätte das vielleicht nicht unbedingt bei 40 Grad im Schatten einführen müssen“, meinte ein Polizeimeister, der nicht wünschte, dass sein Name genannt wird, „und das Ganze in voller Uniform, das ist schon heftig“. Der Ärger ist verständlich, denn der Uniformzwang beim Schieben ist bei diesen Temperaturen in der Tat nicht nachvollziehbar.

Und dennoch ist das „Französische Modell“ beispielhaft. „Man kann nicht immer nur fordern, dass sich etwas ändern soll, sich aber selbst aus der Veranstaltung stehlen“, kommentierte fein Jean-Charles de Montfoucault, Unterstaatssekretär im Innenministerium. „Unsere Polizeikräfte gehen mit gutem Beispiel voran und das ist auch ein Signal an alle Französinnen und Franzosen, dass jeder in seinem ganz persönlichen Umfeld zur Verbesserung unserer CO2-Bilanz beitragen kann“.

„Außerdem“, so Michel Dupond, „setzen wir damit auch das Konzept des ‘bürgernahen Polizisten’ um, denn die Polizisten werden auf den Straßen viel präsenter und ansprechbarer sein, als wenn sie einfach nur durch die Viertel fahren.“

Alles spricht für das „Französische Modell“, vielleicht bis auf die Frage des Uniformzwangs. Vielleicht könnte man für die Schieber eine Art Bobfahreranzug entwickeln, windschnittig und trageleicht, um die tägliche Arbeit zu erleichtern. Ansonsten wäre es wünschenswert, würde man dieses Modell auf die europäische Ebene übertragen.

Und bevor jetzt irgendjemand in Schnappatmung fällt und die Tastatur vor Empörung rauchen lässt, ja, ja, das ist mal wieder ‘ne Fakenews. Satire. Quatsch. Nicht ernstzunehmen. Alles klar?

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