Köpfchen, Kniechen, Törchen

Deutsche Cojones, zum Spiel gegen Ghana entnommen dem WM-Sixpack „Halbzeiteier aus Bodenhaltung“, aus dem Kühlregal des Real-Marktes Freiburg-Haid, "mindesthaltbar bis 14.7.2014", einen Tag nach dem Finale in Rio also. Reicht. Foto: Bicker

von Arne Bicker

England: draußen. Spanien: draußen. Argentinien: weiter, durch ein Messi-As in der Nachspielzeit gegen den Iran. Brasilien, Mexiko, Deutschland: Unentschieden, Nachsitzen. Pulverisiert wurden Erwartungen, nicht Gegner, und das erhält die Spannung. Außer Argentinien glückte bislang der offensive Spreizschritt ins Achtelfinale: Holland, Chile, Kolumbien, Costa Rica und Frankreich, 5:2 gegen die Schweiz, acht Tore in zwei Spielen nach dem 3:0 gegen Honduras bzw. 1:0 für den neuentdeckten und hochtalentierten Rechtsaußen der EU.

Und Deutschland gegen Ghana? Hin und her, Yin und Yang, Ping und Pong. Das erste Ping: Ein satter Kopfstoß von Mario Götze aufs eigene, linke Knie und ab dafür in die Maschen von Ghanas Fisherman Abdul Fatawu Dauda. Die schwarz-weißen Sportkommentatoren Stan Laurel und Oliver Hardy würden sagen: Köpfchen, Kniechen, Törchen.

Postwendend das erste Pong durch Christian Atsu, Kopfball, völlig knie- und knitterfrei, so die Mode in Westafrika. Postlagernd dann das zweite Pong durch Gyan Asamoah, gefolgt vom deutschen Ping von der Ersatzbank: Miro Klose, „der alte Mann aus der Pfalz“ (ein Radiomoderator), das Edelmarzipan der deutschen Truppe (der Eurojournalist) klappte die ghanaische Modezeitschrift zu, ließ aber ein Lesezeichen drin, to be oder not to be continued.

Gegen die USA geht’s am Donnerstag um 18 Uhr unserer Zeit in Recife weiter, zeitgleich stecken Portugal und Ghana in Brasilia die Köpfe zusammen. Und dann heißt es Top oder Toe, wie in meinem heutigen Musik-Tipp, meinem absoluten Lieblings-Massage-Video aus Ghana. Eine Songzeile war das Tagesmotto der ghanaischen Mannschaft im WM-Duell mit Deutschland: „I want to massage you from top to toe“.

Ein Teilerfolg, wie so manche Massage. Mutter Erde hat das nach dem 4:0 gegen Portugal schon vorzeitig losgelöste deutsche Raumschiff wieder sacht an die Brust gedrückt, während Weltmeister Spanien zähneknirschend auf der Rolltreppe vorbeischwebt nach unten, gen Fußballhades statt gen Italien (der Affe Nedolf lässt grüßen), begleitet von den Engländern, die damit die in sie gesetzten internationalen Erwartungen erfüllten und klug jedwedem Elfmeterschießen aus dem Weg gingen. Für das deutsche  Team gilt derweil, was Walter Giller stets in seiner unvergessenen TV-Sendung ‘Locker vom Hocker’ zu sagen pflegte: „Es bleibt schwierig“.

2 Kommentare zu Köpfchen, Kniechen, Törchen

  1. Kleiner Hinweis. Das 2:1 für Ghana erzielte nicht Christian Atsu, sondern André Ayew, Bruder von Jordan Ayew, Sohn des großen Abedi Pelé und Spieler von Olympique Marseille. Fragen Sie mal in Dortmund nach, dort kennt man ihn.

  2. Das 1:1 selbstverständlich… der Ausgleich nach dem Treffer von Kopfballungeheuer Götze. Schande auf mein Haupt.

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