Kokain: Partystimmung bei der französischen Polizei

Seit 51 Kilogramm Kokain sind aus der Pariser Polizeizentrale im Quai d’Orfèvres verschwunden. Wer macht denn da gerade Party?

Da hat aber jemand kräftig zugegriffen - der Polizei in Paris sind schlappe 51 Kilo Kokain abhanden gekommen. Foto: PD-UUSGOV-DEA / Wikimedia Commons

(WB) – Das ist einfach nur peinlich. Aus einer Asservatenkammer im Quai d‘Orfèvres in Paris sind sage und schreibe 51 Kilogramm Kokain verschwunden, die eigentlich hätten vernichtet werden sollen. Dazu kam es aber nicht – und das Verschwinden dieser Menge Kokain wirft dann doch ein paar Fragen auf. Denn 51 Kilogramm steckt man nicht mal im Vorbeigehen in die Jackentasche – der Coup muss organisiert gewesen sein.

Jetzt sollen die „Superflics“ ‘ran. Die „Inspection Générale de la Police Nationale“, die „Polizei der Polizei“, soll nun aufklären, wohin das Koks verschwunden ist und wie es überhaupt dazu kommen konnte. Zumal der Skandal öffentlich wurde und seitdem die französische Polizei mit Spott und Häme überschüttet wird.

Innenminister Bernard Cazeneuve zeigte sich mehr als verärgert und ordnete einen Audit an, bei dem alles untersucht werden soll. Arbeitsmethoden, Prozeduren, professionelle Abläufe, alles soll überprüft werden. Zumal auch gar nicht klar ist, ob es sich bei diesen 51 Kilo Kokain um einen Einzelfall oder vielleicht sogar um eine gängige Praxis bei der Pariser Polizei handelt. Doch wenn es jemand herausfindet, dann die IGPN – die bereits im Kinoschlager „Les Ripoux“ mit Thierry Lhermitte beim deutschen Kinopublikum bekannt wurde.

In der Zwischenzeit hielt es Innenminister Cazeneuve dann doch für nötig, seiner Polizeitruppe öffentlich das Vertrauen auszusprechen. „Ich möchte allen, die überall in Frankreich mutig arbeiten und dabei oft ihr Leben auf’s Spiel setzen, mein Vertrauen aussprechen.“ Damit soll wohl mitgeteilt werden, dass Begegnungen mit zugekoksten Polizisten wohl die Ausnahme bleiben werden. Was wohl auch besser so wäre…

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