Konkurrenz belebt das Geschäft…

An die roten Züge aus Italien wird man sich in Frankreich sehr schnell gewöhnen. Foto: Peter Broster / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Hoffentlich gibt es bald auch in Deutschland ausländische Eisenbahngesellschaften, die sich dann auf den großen Strecken tummeln, so wie „Trenitalia“ seit kurzer Zeit auf der Strecke Turin – Lyon – Paris. Denn „Trenitalia“ setzt hochmoderne Züge ein, mit deutlich besserem Komfort und zu Preisen, bei denen die französische Staatsbahn SNCF ins Schwitzen kommt, wenn sie nicht gerade streikt. Die Reisenden sind begeistert und man merkt deutlich, dass wenn die Konkurrenz das Geschäft belebt, die Gewinner die Bahnkunden sind.

Das einfache Ticket Paris – Lyon kostet in der günstigsten Version 23 €, für 29 € bekommt man einen Platz in einer „Ruhezone“, wobei dann auch ein italienischer Espresso im Preis inbegriffen ist. Wer’s gerne luxuriös hat, der kann auch für 139 € auf dieser Strecke einen großzügigen Sessel buchen und hat ein Essen im Preis inbegriffen. An jedem Platz befindet sich eine Steckdose und ein Bildschirm mit einem Unterhaltungsangebot, fast wie im Flugzeug.

Die Staatsbahnen geraten nun unter Druck. Es wird ihnen nicht viel anderes übrigbleiben, als sowohl den Komfort deutlich zu verbessern, als auch die Preise zu senken, denn es gibt keinerlei Grund mehr, überteuerte Ticketpreise bei miesem Service aufzurufen, wenn die Kunden die Wahl haben, und billiger und besser reisen können. Es wäre absolut wünschenswert, wenn so eine Entwicklung auch in anderen Ländern stattfinden würde, in denen sich die Bahnen schon zufrieden zeigen, wenn 85 % ihrer Züge halbwegs pünktlich sind und wo zum Teil Preise verlangt werden, bei denen es günstiger ist, zu fliegen oder mit dem Auto zu fahren.

Die ersten Reisenden auf der „Trenitalia“-Linie berichten von einem großzügigen Platzangebot, Service am Platz, freundlichem Personal und reibungslosen Fahrten. Weitere Informationen und Tickets gibt es unter DIESEM LINK in französischer Sprache.