Krieg, Krieg, Krieg
Fast die ganze Welt befindet sich inzwischen im Kriegszustand. Militärische Konfrontationen, weltweiter Handelskrieg, Krieg gegen die Umwelt – Krieg, Krieg, Krieg.

(KL) – Dieses Jahr gedenkt die Welt am 8. Mai des 80. Jahrestags des Endes des II. Weltkriegs. Das wird ein seltsamer Gedenktag, hat sich die Welt doch von einer Handvoll Wahnsinniger ohne große Gegenwehr in den nächsten globalen Konflikt manövrieren lassen. Inzwischen haben sich die Mächtigen der Welt dazu hinreißen lassen, jedes Problem über einen Krieg lösen zu wollen. Wir befinden uns mitten auf dem Weg. Dem Holzweg.
Eine Pandemie? Wir erklären ihr den Krieg. Drogenhandel in organisierter Form? Wir erklären ihm den Krieg. Gewalt in der Gesellschaft? Wir erklären ihr den Krieg. Ukraine, Gaza, Iran? Wir erklären den Krieg. Wirtschaftsprobleme? Wir erleben den Handelskrieg. Und so weiter, und so fort. Ganz offensichtlich hat die Welt in den letzten 80 Jahren vergessen, was Krieg eigentlich ist. Dabei sehen wir täglich die Bilder von den Kriegsschauplätzen, eigentlich wissen wir, dass Krieg nichts Heldenhaftes hat, sondern schmerzhaftes, verängstigtes, elendes Verrecken ist.
Die Zeichen stehen auf Sturm, alle Parameter für den nächsten großen Konflikt sind bereits wieder vereint. Die Börsen sind seit Trump’s Ausrufen des weltweiten Handelskriegs in einen riesigen Abwärtsstrudel geraten, dessen Verlauf und Ende noch nicht abzusehen ist. Die Bombardements von Gaza, der Ukraine und von Russland haben eine in diesem Krieg nicht erreichte Intensität erreicht. Die vom Handelskrieg ausgelöste Arbeitslosigkeit wird für hohe soziale Spannungen sorgen. Die noch verbliebenen Demokratien werden immer weiter ausgehölt. Neonazis und Neonationalisten haben überall auf der Welt Rückenwind und greifen nach der Macht. Und weil das alles so heftig ist, schalten viele heute die Nachrichten aus und wollen von dem ganzen Elend nichts mehr wissen. Und damit überlassen sie die Welt denjenigen, die „Hurra!“ brüllend den neuen Faschisten und Weltzerstörern hinterher laufen.
Nur, von selbst wird diese Entwicklung nicht aufhören. Wir werden nicht eines Tages aufwachen und die Vernunft wird sich durchgesetzt haben, zumal die Mächtigen dieser Welt alles daran setzen, die Lage noch zu verschlimmern. Dabei geht es nicht einmal mehr darum, dass sie sich an all diesen Kriegen bereichern wollen, denn sie haben schon mehr als genug. Es geht vielmehr darum, dass sie panisch versuchen, ihre Pfründe zu retten. Genau dafür braucht man Kriege. Und die gibt es inzwischen überall und auf allen Ebenen.
Hieß es noch vor wenigen Jahren „Krieg ist keine Lösung“, überschlagen sich heute die Politiker mit der Frage, wen wir jetzt eigentlich alles „in die Knie zwingen“ müssen, denn offenbar verstehen sie alle nur noch „Stärke“.
Die Spirale dreht sich immer schneller, wir bekommen unseren täglichen Trump, unsere tägliche Von der Leyen, unseren täglichen Putin (auch ersetzt durch seine Lautsprecher Peskow, Medwedew oder Sacharowa) und all die anderen, die uns erzählen, dass all diese Kriege „alternativlos“ sei.
Vielleicht endet es aber gar nicht in diesem III. Weltkrieg, der sich gerade ankündigt, sondern in Bürgerkriegen, wenn sich die Menschen gegen den Wahnsinn der Mächtigen auflehnen, denn im Grunde haben wir einfachen Menschen gar keinen Grund, irgendwen umbringen zu wollen. Die Menschen wollen in Frieden leben und arbeiten, ein Dach über dem Kopf und ausreichend Nahrung haben und dann die Maslow’sche Pyramide hocharbeiten. Krieg kommt auf dieser Pyramide nicht vor. Krieg gibt es nur als riesige Manipulation von ein paar Dutzend Halb- und Ganzwahnsinnigen, die derart gut die Kommunikations-Kanäle im Griff haben, dass sie die Menschen glauben machen können, was sie wollen.
Die Zeichen stehen auf Sturm und dieser Sturm ist längst ausgebrochen. Gewalt ist ein alltägliches Muster geworden, auch, wenn unsere Mächtigen immer noch mit großen Augen rätseln, wie es denn so weit kommen konnte. Doch diese Gewalt ist ihre Gewalt, ein Symptom einer ans Ende gekommenen Ära und wenn wir nicht stumm zuschauen wollen, wie diese Kriminellen in Anzug und Krawatte die Welt in Rekordzeit zugrunde richten, werden wir uns wehren müssen. Als allererstes, indem wir an den Wahlurnen diejenigen in den Ruhestand schicken, die uns das alles einbrocken. Aber auch das ist wohl nur eine Wunschvorstellung. Denn im Großen und Ganzen laufen wir weiterhin wie Lemminge denjenigen hinterher, die nie über die Klippe springen. Das ist das Schicksal, das sie uns vorbehalten. Da wäre es wohl wirklich angebracht, würden wir endlich den Mut aufbringen, wenigstens nicht mehr für unsere Schlächter zu stimmen.
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