Künstlerische Familienangelegeheiten

Die 10. Tschechischen Kulturtage in Freiburg halten künstlerische Perlen und Familiäres bereit.

Vernissage-Trubel, nicht nur für Familien: Die Tschechischen Kulturtage in Freiburg. Foto: Arne Bicker

Noch bis zum 18. Mai finden in Freiburg die 10. Tschechischen Kulturtage statt. Seit 2004 wird bei den Kulturtagen mithilfe eines vielfältigen Programms die Kunst und Kultur Tschechiens präsentiert. Neben Theaterstücken, Malworkshops und Ausstellungen finden auch Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Uni Freiburg statt, so zum Beispiel ein tschechischer Sprachkurs und diverse Vorträge.

Hauptveranstalter der Kulturtage ist die Brücke/Most Stiftung, die 1997 mit dem Ziel gegründet wurde, Verständigung und Kulturaustausch zwischen Tschechien und Deutschland zu fördern. Die Stiftung hat ihren Hauptsitz in Dresden. Wir vom Eurojournalist haben uns zwei Programmpunkte herausgesucht, die wir Ihnen hier vorstellen möchten:

Zunächst lohnt ein Blick ins Schloss Büningen, das heute als Rathaus der Freiburger Umlandgemeinde Umkrich jenseits der Autobahn 5 fungiert: Hier zeigt der international renommierte Künstler Jindra Čapek (60) erstmals gemeinsam mit seiner Tochter Nina (32) und seinem Sohn Štěpán (31), was die Familie an hochkarätiger Kunst zu bieten hat: Sehenswerte Illustrationen, Ölmalerei und Skultpuren. Die sicher ungewöhnlich zu nennende Kunstausstellung bietet spannende Einblicke in die kreative Schaffenskraft einer tschechisch-deutschen Künstlerfamilie.

Ausstellung „Čapek – Eine Künstlerfamilie“, Rathaus Umkirch / Schloss Büningen, Vinzenz-Kremp-Weg 1, bis Samstag, 28. Juni, Eintritt frei.

Eine echte Perle der Kleinkunst findet sich in einem kleinen Theaterzelt im Freiburger Stadtteil Rieselfeld: Hier bietet das „Theatro Divadlo“, bestehend aus der Familienbande Jiří Sova und Angela Gülck, eine musikalische Reise von den Prager Jazzkellern der 20erJahre zu den Jazzclubs Amerikas. Das kleine und äußerst liebevoll eingerichtete Theaterzelt verfügt über einen eigenen Solarstromkreis, dessen Spannung hier auf keinen Fall verraten werden darf, und beschert dem Besucher Begegnungen mit Steven, dem Mann mit den schnellen Füßen, mit einer Treppe, die sich als optische Täuschung herausstellt, einem „Triple-Talk-Cowboy“ und einem fröhlichen, fast schon manischen Blues.

Dazu steppt Mozart so gut wie persönlich durchs Zelt, und eine unliebsame Begegnung endet mit der treffenden Bemerkung: „Scheiße, The Wall“. Die dreisprachige Revue in Amerikanisch-Tschechisch-Deutsch mit viel Musik ist zelebrierte Völkerverständigung mit typisch tschechischem Humor – ein ebensolcher kultureller Leckerbissen wie die Kunstausstellung im Rathaus Umkirch.

Varieté-Zelt Theatro Divadlo, „Coconut Island, Aloha und Ahoj!“, eine musikalische Reise von Böhmen nach Amerika, noch bis Sonntag, 18. Mai, (außer Montag und Dienstag), jeweils um 20 Uhr in Freiburg Freiburg-Rieselfeld, Stadtteilpark, Ecke Carl-von-Ossietzky-Straße und Oberer Rieselfeldgraben, Eintritt 13 Euro, ermäßigt 11 Euro, Vorbestellung Tel.: 0171 – 2 07 95 67.

Weitere Infos und Programmpunkte: www.tschechische-kulturtage.de / Foto: Arne Bicker

Sind zeitgleich im Rathaus Umkirch ausgestellt: Stepan, Nina und Jindra Čapek. Foto: Arne BickerAusstellung der Familie Čapek Im Rathaus Umkirch. Fotos: Fam. Čapek

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