Kurve gekriegt? SIG spielt in der Champions League gegen Mornar Bar

Aller Anfang ist schwer, nun scheint es wieder bergauf zu gehen: Die Basketballer der SIG aus Straßburg können doch gewinnen. Nach der Niederlage gegen Zagreb im letzten Gruppenspiel der Champions League kommt am Dienstagabend der Gruppenletzte ins Elsass.

Am Dienstag spielt die SIG ihr letztes Gruppenspiel in der Champions League. Foto: Tux 67 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(Michael Magercord) – Die Kurve zeigt nach oben, sowohl in der Tabelle der nationalen Liga, als auch in der europäischen Champions League. Der Sieg am Sonntagabend gegen Nancy (106:75) hat die Straßburger Basketballer wieder in die oberen Ränge der Tabelle gebracht. Wie schon im Ligaspiel gegen Limoges davor, präsentierten sich die Straßburger in guter Verfassung. Allerdings benötigen am Anfang eines Spiels immer einige Zeit, um in ihren Rhythmus zu kommen. Und in gewisser Weise erscheint diese Anfangsschwäche ein Abbild des Saisonbeginns zu sein.

Jedem Anfang liegt ein Zauber inne? Nun ja, über die Mannschaft von SIG schien in dieser Saison zunächst ein Fluch zu liegen. Alles war neu: der Trainer und viele Spieler. Der neue Trainer, Henrik Dettmann hat ein Team zusammengestellt, dass nicht so recht zusammenfinden wollte. Eigentlich besteht diese Mannschaft aus einer ganz interessanten Mischung: da gibt es nicht nur übergroße Spieler, sondern als Spielmacher agiert ausgerechnet der kleinste Spieler der Liga. Und sie kommen auch nicht alle aus den USA, sondern ein junger Finne ist dabei, und ja, sogar etliche Franzosen. Das ist im europäischen Basketball gar nicht so selbstverständlich, denn oft stehen bei Mannschaften des alten Kontinents gleich fünf Spieler aus der Neuen Welt im Stammaufgebot.

Aber es half nicht, Spiel um Spiel wurde erst einmal verloren, letzter Tabellenplatz sowohl in der heimischen Liga, wie in der Gruppenphase der Champions League war das Ergebnis. Die Clubführung reagierte mit einem Trainerwechsel. Bereit stand Vincent Collet, der zuvor jahrelang Trainer gewesen war und erst zum Sommer 2016 Schluss gemacht hatte, als es einerseits am schönsten war – Vizemeister und Zweiter in der Europaliga – und anderseits am bittersten – zwei verlorene Endspiele.

Kaum war der doppelte Vizemeister Collet zurück, lief es wieder besser, wenn auch noch nicht ganz konstant gut. Vor allem die ersten Viertel verlaufen so schlecht, dass es selbst bei einem klaren Klassenunterschied gegenüber dem Gegner meistens spannend bleibt. Vor allem die Abwehr weist zu Beginn oft eklatante Schwächen auf. Besonders eindrücklich war das im letzten Heimspiel auf europäischer Bühne zu beobachten, als das blutjunge Team der Mega Leks aus Serbien nach acht Minuten mit 15 Punkten führte. Es half ihm aber letztlich nichts, SIG verteidigte bald besser und drehte in der zweiten Spielhälfte auf, allen voran ihr mit 1,73 Meter Körpergröße – mit Verlaub – winziger Spielmacher Erving Walker.

Einen richtig schlechten Start hatte SIG auch beim letzten Gruppenspiel auswärts gegen Zagreb erwischt. Dieses mal vermochten die Spieler das Blatt aber nicht mehr zu wenden. Bleibt es bei dieser Dramaturgie des Match-Auftakts, ist auch am Dienstagabend, wenn der montenegrinische Vertreter Mornar Bar und derzeit Gruppenletzte ins Elsass kommt, Spannung garantiert. Wieder einmal wird sich dann in der Rhenus-Halle die bange Frage stellen: kriegt SIG doch wieder die Kurve?

SIG – Mornar Bar
29.11., 20.30 Uhr
Rhenus-Halle, Straßburg, Stadtteil Wacken.
Tickets und Infos unter: www.sigstrasbourg.fr

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