Ladies Night auf dem Freiburger Zeltmusikfestival

Mit der britischen Sängerin „Birdy“ und Judith Holofernes kommen zwei sehr verschiedene Künstlerinnen nach Freiburg, die doch vieles gemeinsam haben.

17 Jahre und bereits ein Weltstar - heute Abend tritt Birdy auf dem ZMF auf. Foto: Harald Krichel / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(PP) – Am heutigen Donnerstag treten zwei Frauen auf dem Freiburger ZMF auf, deren Stil sehr unterschiedlich ist, die aber beide ein unglaubliches Talent haben. „Birdy“ machte sich einen Namen mit großartigen Coversongs, während Judith Holofernes als Frontfrau von „Wir sind Helden“ bekannt wurde. Bei allen Kontrasten zwischen den beiden haben sie vor allem gemeinsam, dass ihre Songs unter die Haut gehen. Direkt in die Seele.

Um 19:30 Uhr wird „Birdy“ das Publikum im großen Zirkuszelt verzücken. Zart wie ein Vögelchen hatte Birdy erste Erfolge mit Interpretationen von Songs anderer Künstler wie ihrer Version des Cherry Ghost-Hits „People Help the People“ oder „Skinny Love“ von Bon Iver. Nach diesem Start traute sie sich dann an eigene Kompositionen auf dem Album „Birdy“ – und Publikum und Kritiker waren begeistert. So begeistert, dass sie in Holland gleich dreimal Platin dafür abräumte – und fünfmal in Australien. In Deutschland gab es seltsamerweise „nur“ Gold…

Dass die sich selbst auf dem Flügel begleitende Birdy erst 17 Jahre alt ist, scheint unglaublich. Ihre Stimme ist derartig vielseitig, von ganz zart bis kraftvoll, ihr Klavierspiel ist von einer absoluten Selbstverständlichkeit, das Gesamtpaket ist umwerfend. Dazu schreibt sie ihre Texte selbst, komponiert und steht am Anfang einer großartigen Weltkarriere, deren Ende nicht absehbar ist. Mal ‚reinhören? Dann hier – „Wings“ hat uns besonders gut gefallen.

Um 21:30 Uhr steht ein ganz anderer Typ auf der Bühne im Spiegelzelt: Judith Holofernes, die man schon lange nicht mehr auf die „Frontfrau“ von „Wir sind Helden“ reduzieren kann. Klar war sie das und auch das Freiburger Publikum könnte sich an sie erinnern, denn 2003 stand sie bereits mit „Wir sind Helden“ beim ZMF auf der Bühne, noch bevor die Band den Durchbruch als Sprachrohr einer ganzen Generation schaffte. Doch da die Band eine Schaffenspause einlegt, macht Judith Holofernes eben erst einmal alleine weiter, und wie!

Die Sängerin, Gitarristin, Songwriterin und Autorin aus dem Kreuzberger Kiez kommt aus einer ganz anderen Welt als „Birdy“. Bei Judith Holofernes wird weniger geträumt, denn Träumen ist in der harten Realität der Großstadt ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann. Vor allem dann nicht, wenn man nicht unter die Räder kommen will.

Ihre Texte, zwischen Gesellschaftskritik, witziger Lyrik, Dada und Punkpoetik treffen den Nerv des Publikums und brachten ihr 2009 bereits den Deutschen Musikautorenpreis ein. Ihre Band, die sie als „kleine, aber wummsige Besetzung“ bezeichnet, besteht aus Jörg Holdinghausen, Per Anders und Pola Roy. Und Judith Holofernes freut sich schon sehr auf den Abend im Spiegelzelt – genau dort stand sie vor 11 Jahren mit ihrer damals noch fast unbekannten Band „Wir sind Helden“…

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