Langsam reicht’s…

Da schicken wir Raumsonden quer durchs All, die auf dem Mars Gesteinsproben einsammeln, die von einer nächsten Mission abgeholt werden sollen, aber gleichzeitig ist die Wissenschaft nicht in der Lage, eindeutige Aussagen zum Tragen von Masken zu treffen…

Wann, wie und warum müssen wir Masken wie diese FFP-2-Exemplare tragen? Foto: Sciencia58 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – Das ist großartig – die Menschheit hat sich in Richtung Mars aufgemacht. Und in absehbarer Zeit werden wir sicher auch mal nachschauen, ob die Bedingungen auf Kepler-437 vielleicht auch für menschliches Leben geeignet sind. Diese Raum-Expeditionen sind wissenschaftliche Meisterleistungen, die es anzuerkennen gilt. Aber seltsamerweise ist die Wissenschaft seit einem Jahr nicht in der Lage, eine klare Stellungnahme zu einer Frage abzugeben, die uns momentan mehr interessiert als die Gesteinsbrocken vom Mars: Macht es Sinn oder nicht, eine Gesichtsmaske zu tragen? Doch an dieser Frage scheitert gerade die gesamte Wissenschafts-Gilde der Welt.

Bei den sehr kalten Temperaturen in letzter Zeit stellte sich die Frage kaum – die Gesichtsmaske wärmte das Gesicht ein wenig, doch jetzt ist es plötzlich warm und die Masken werden wieder als störend empfunden. Und schon sind sie wieder da, all diese Fragen: Warum keine Masken aus Stoff? Reichen OP-Masken? Müssen es FFP2-Masken oder höher sein? Schützen Masken mich selbst, andere oder alle oder niemanden? Und genau an diesen Fragen, die eigentlich fast alle mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden sollten, scheitert die Wissenschaft. Und überlässt das Feld den „Experten“ aus Politik und Wirtschaft, die von diesen Fragen ungefähr so viel verstehen wie wir alle – nämlich gar nichts.

Grundsätzlich haben wir schon verstanden, dass das Tragen einer Gesichtsmaske auch bei uns künftig zum Straßenbild gehören wird, wie in China oder Japan. Nur macht es einen Unterschied, ob man nun OP-Masken für einige Cent oder FFP2-Masken für einen wesentlich teureren Preis erstehen muss. Und wenn es schon heftige Preisunterschiede gibt, dann wüsste man doch gerne, ob diese Preisunterschiede auch durch unterschiedliche Schutz-Niveaus gerechtfertigt sind.

In öffentlichen Verkehrsmitteln sind inzwischen in Deutschland Stoffmasken verboten, was zu seltsamen Situation in der Tram zwischen Straßburg und Kehl führt. Theoretisch müsste jeder Fahrgast, der auf der französischen Seite (völlig legal) eine Stoffmaske trägt, diese vor der Ankunft an der ersten Haltestelle auf deutscher Seite (Kehl Bahnhof) durch eine OP- oder FFP2-Maske ersetzen. Was natürlich niemand macht, zumal die meisten Fahrgäste ohnehin schon an dieser Haltestelle aussteigen.

Momentan suchen viele Studenten händeringend nach Praktikumsplätzen. Wäre es nicht möglich, würden die anderweitig beschäftigten Wissenschaftler ein Team zusammenstellen, in dem die Studenten die Frage der Maske untersuchen und uns endlich die Antworten liefern, auf die wir seit einem Jahr warten? Das wäre gerade wirklich wichtig – der Mars kann gerne so lange warten…

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