Der Weltmeister verliert in Polen

Während Jogis Buben in Warschau verloren (0:2), schlägt Frankreich Portugal 2:1. Für die Schweiz sieht es hingegen schon ziemlich düster aus.

Im Gegensatz zur WM in Brasilien leistete sich Manuel Neuer am Samstagabend in Warschau einen dicken Fehler. Er war aber nicht der einzige... Foto: Agencia Brasil / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0br

(WB) – Das war ja schon fast Majestätsbeleidigung. Zum allerersten Mal konnte Polen gegen eine deutsche Mannschaft im Fußball gewinnen, nachdem das deutsche Team seit einer Ewigkeit kein Qualifikationsspiel für einen großen Wettbewerb mehr verloren hatte (die Älteren erinnern sich dunkel an ein 0:3 gegen Tschechien, als Eier noch einen halben Taler für ein Gros kosteten…). Die Niederlage in Warschau wirkt sich auf die Tabelle aus – Polen führt vor Irland und Schottland, Deutschland ist nur Vierter.

Das Problem des deutschen Teams war fehlende Konzentration vor des Gegners Tor, wozu sich aber auch in der Schlussphase des Spiels ein ziemliches Chaos in der Defensive gesellte. Der Neuling Karim Bellarabi war zwar bester Stürmer auf dem Platz, versemmelte aber auch ein halbes Dutzend Hochkaräter. Thomas Müller fehlte ein wenig das Glück, ebenso wie dem spät eingewechselten Lukas Podolski, dessen Schuss an die Latte krachte. Der vierte Platz, den das deutsche Team jetzt in Gruppe D innehat, ist ungewöhnlich. Aber immerhin liegt das Team noch vor Georgien und Gibraltar. Wer weiß, vielleicht war das 0:2 von Warschau auch der Warnschuss zur rechten Zeit, denn jetzt wissen die Jungs, was sie die nächsten vier Jahre erwartet. Jeder Gegner wird 110 % geben, um dem Weltmeister ein Bein zu stellen. Am Dienstag ist jetzt ein Sieg gegen Irland Pflicht, aber wer zweifelt ernsthaft, dass Jogis Buben das schaffen?

Für die Schweiz sieht es noch schlechter aus. Nach einer ersten Niederlage gegen England (0:2), verloren die Eidgenossen auch ihr zweites Spiel in Slowenien (0:1) und liegen nun auf dem vorletzten Platz der Gruppe E, direkt vor San Marino, dem nächsten Gegner der Schweizer. Die nun darauf hoffen, dass gegen San Marino diese Woche der Knoten platzt. Denn sonst könnte es passieren, dass die EM 2016 in Frankreich ohne die Schweiz stattfindet.

Die Franzosen, ohne jeden Qualifikationsdruck, da sie als Gastgeber der EM 2016 automatisch qualifiziert sind, spielen dagegen hervorragend. Das 2:1 gegen Portugal zeigte deutlich, dass dieses Team das Zeug hat, bei der EM 2016 ein Wörtchen mitzureden – zumal man vor heimischem  Publikum spielen wird. Dieses junge Team hat definitiv Zukunft.

Bereits in dieser Woche geht die Qualifikation weiter und man stellt fest, dass der Abstand zwischen den “großen” und den “kleinen” Fußballnationen kleiner geworden ist. So verlor Spanien in der Slowakei und auch England (gegen Estland) oder Holland (gegen Kasachstan) kamen nur zu ganz knappen Zittersiegen.

Weiter geht’s – am Dienstag und Mittwoch!

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