„Masken sind überflüssig – also tragen Sie eine…“
Bei allen chaotischen Ansagen zur Pandemie haben die Menschen aufgehört, sich wirklich damit auseinanderzusetzen. Also stört sich auch kaum noch jemand an den Widersprüchen.
(KL) – Am 4. April wurde die Maskenpflicht abgeschafft und nur in öffentlichen Verkehrsmitteln muss sie noch getragen werden. Diese Abschaffung der Maskenpflicht erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die „6. Welle“ auf dem Höhepunkt war und die bundesweite Inzidenz bei 2000 lag. Nun, wo die Maskenpflicht abgeschafft wurde, ruft Gesundheitsminister Karl Lauterbach zum Tragen von Masken auf.
Für die meisten Menschen ist die Pandemie vorbei. So ziemlich alles wurde gelockert, der Frühling bricht an, Millionen Impfdosen werden vernichtet, da ihr Verfallsdatum abgelaufen ist und all das scheint niemanden mehr weiter zu stören. Die Pandemie wurde ja praktisch überall auf politischer Ebene für beendet erklärt. Nur – sie ist nicht beendet und täglich stecken sich mehr Menschen an (teilweise zum zweiten, dritten oder vierten Mal, trotz komplettem Impfschema), langsam erkennt man die üblen Folgen des „Long Covid“ und die widersprüchlichen Regelungen und Ansagen haben dazu geführt, dass sich kaum noch jemand mit dem Thema „Covid“ beschäftigt.
Nun hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach empfohlen, in Innenräumen doch wieder Masken zu tragen, nachdem er genau dieses erst vor zwei Wochen für überflüssig erklärt hatte. Erwartet da wirklich noch jemand, dass sich die Menschen an diese wirren Vorgaben halten?
Dazu haben inzwischen andere Themen die Pandemie aus den Schlagzeilen verdrängt. Der Krieg in der Ukraine, die Frage der Energieversorgung, die neue Erfahrung leerer Regale für bestimmte Produkte, Wahlkämpfe und anderes haben die Pandmie in den Hintergrund rücken lassen. Zusammen mit den Ansagen aus der Politik hat dies dazu geführt, dass sich nur noch wenige, zumeist direkt Betroffene mit dieser Pandemie auseinandersetzen.
Sehr seltsam ist, dass wir nach mehr als zwei Jahren der Pandemie und der weltweiten Forschung immer noch nicht mit Gewissheit sagen können, was das Tragen dieser Masken wirklich bringt. Schützen wir uns damit selber? Schützen wir andere? Oder schützen wir am Ende niemanden damit?
Die hektisch verhängten Maßnahmen, die auch nach zwei Jahren immer noch regional dekliniert werden, als ob man ein weltweites Phänomen isoliert auf der Schwäbischen Alb bekämpfen könnte, sorgen nicht etwa für Sicherheit, sondern dafür, dass inzwischen kaum noch jemand die staatlichen Vorgaben ernstnimmt. Dass alleine in Deutschland weiterhin jeden Tag rund 300 Menschen an und mit Covid sterben, wird geflissentlich ignoriert.
Doch sollte man sich nicht täuschen, die Pandemie ist nicht vorbei. Und so lange es keine wirklich wirksame Strategie gegen diese Seuche gibt, sollte man sich, so weit das geht, selber schützen. Mit Gesichtsmasken, mit Hygiene, mit Abständen. Egal, was die Politik im Tagesgeschäft so zum Besten gibt…
Dieses Hick-Hack der Politik ist mittlerweile nur noch ein Trauerspiel. In so ziemlich allen Ländern.
Es hilft nicht zu hinterfragen, ob Inkompetenz, Dummheit, Egoshooterei oder Ignoranz die treibenden Faktoren für eine Unzahl an sinnlosen und destruktiven Entscheidungen sind.
Daher: Selbst in die Hand nehmen. Maske tragen, wenn es sinnvoll ist. Die Kinder aus der Schule nehmen, wenn andere ihre kranken Kinder zur Schule schicken. Maßnahmen im eigenen Lebensumfeld ergreifen, wenn es sein muss.
Genau so sehe ich das auch. Irgendwann müssen wir auch erwachsen werden und anfangen, selbst das zu tun, was richtig und wichtig ist. Und ehrlich gesagt ist es mir egal, wenn mich Leute mitleidig anschauen, weil ich bei Gedränge oder in Läden meine Maske aufsetze. Frohe Ostern Ihnen!