Maskenpflicht in den Städten des Bas-Rhin

Ab heute auch in allen Städten des Departements Bas-Rhin mit mehr als 10.000 Einwohnern - Maskenpflicht auch im Freien. Foto: Chabe01 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Überkurz oder lang musste es ja so kommen. Ab heute morgen herrscht in allen Städten des Departements Bas-Rhin mit mehr als 10.000 Einwohner*innen Maskenpflicht, sobald man das Haus verlässt. Grund für diese Maßnahme ist ein starker Anstieg der Infektionszahlen in Frankreich. Die Entscheidung hierzu kommt auf der Präfektur, ohne dass die lokal Verantwortlichen hierzu gehört wurden.

Noch vor wenigen Wochen stand der Verkauf von Gesichtsmasken an Privatpersonen unter Strafe. Apotheker, die Privatpersonen solche Masken verkauften, riskierten Strafen von bis zu sechs Monaten Haft. Seit heute morgen 8 Uhr ist es verboten, ohne eine solche Maske auf die Straße zu gehen. Zuwiderhandlungen werden mit Strafgeldern belegt. Das Chaos ist perfekt.

Besucher der Stadt Straßburg, der wichtigsten touristischen Destination des Elsass, müssen ab sofort daran denken – es herrscht überall in der Stadt Maskenpflicht. Und ab Montag soll das Leben und das neue Schuljahr im Elsass (und in ganz Frankreich) wieder ganz normal laufen. Mit Maske. Für alle ab 11 Jahren.

Alle Städte mit mehr als 10.000 Einwohner*innen fallen unter diese Regelung, die damit folgende Orte betrifft: Straßburg, Schiltigheim, Haguenau, Sélestat, Obernai, Bischwiller, Saverne, Erstein, Illkirch-Graffenstaden, Lingolsheim, Bischheim, Ostwald und Hoenheim. Viele dieser Orte haben nur knapp mehr als 10.000 Einwohner*innen, dafür fallen Orte wie Brumath (9948 Einwohner*innen) nicht unter die Maskenpflicht.

Wieder einmal handelt es sich um eine Entscheidung, die im fernen Paris getroffen wurde und durch die Präfektin verkündet wurde. Viele der betroffenen Orte kritisierten lebhaft, dass sie zu dieser Entscheidung nicht einmal angehört wurden – französischer Zentralismus in Reinkultur.

Zusammen mit dem schlechten Wetter wird diese neue Regelung dafür sorgen, dass am letzten Ferienwochenende nicht allzu viel in Straßburg los sein dürfte. Hoffen wir also, dass der sanitäre Nutzen dieser Maßnahme größer ist als der Schaden, den sie anrichten dürfte. Und somit lautet der Slogan für den Herbst (und mindestens bis zum 30. September): „Man geht nicht mehr ohne…“…