Melnyk, Melnyk…

Eigentlich ist Andreij Melnyk als ukrainischer Botschafter in Berlin schon abberufen. Allerdings führt er die Geschäfte bis Oktober kommissarisch weiter. Die Zeit bis dahin nutzt er ziemlich schlecht.

Andrij Melnyk richtet immer weiter Schaden an. Foto: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – Dass Andreij Melnyk für den Beruf des Diplomaten vollkommen ungeeignet ist, das merkt man in Berlin seit Monaten. Nicht nur, dass er permanent die Bundesregierung kritisiert, dazu kann er es sich nicht verkneifen, deutsche Politiker immer wieder persönlich zu beleidigen. Obwohl er eigentlich nicht mehr im Amt ist, sondern die ukrainische Botschaft in Berlin bis zum Eintreffen seines Nachfolgers nur noch kommissarisch leitet, nutzt er weiterhin jede sich bietende Gelegenheit, gegenüber seinem Gastland ausfällig zu werden. Nun hat er den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer angegriffen. Der Grund: Kretschmer macht sich für einen Waffenstillstand und Diplomatie stark. Grund genug für Melnyk, eine bereits ausgesprochene Einladung an Kretschmer zu annullieren.

Dass Melnyk von der ukrainischen Regierung abberufen wurde, war eine gute und richtige Entscheidung, denn der Mann wurde immer mehr zu einer Belastung der ukrainisch-deutschen Beziehungen. Weniger gut war die Entscheidung, den Mann bis Oktober kommissarisch die Botschaft weiterzuführen zu lassen und ihm damit die Gelegenheit zu geben, die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter zu verschlechtern. Und genau das tut Melnyk mit seiner inzwischen hoch peinlichen Personality Show.

Deutschland hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs rund eine Million ukrainischer Flüchtlinge aufgenommen. Diese Flüchtlinge wurden sehr gut aufgenommen, haben vom Moment ihrer Ankunft an Sonderrechte, von denen Flüchtlinge aus anderen Kriegsgebieten nur träumen können, Deutschland liefert Waffen, Geld und weitere Unterstützung und in einer solchen Situation steht es einem ukrainischen Diplomaten nicht an, gegen deutsche Politiker ausfällig zu werden. Vor allem, wenn man überlegt, was den Zorn Melnyks ausgelöst hat.

Michael Kretschmer fordert völlig zurecht ein „Einfrieren“ der Kampfhandlungen, mit der Zielsetzung, zu einem Waffenstillstand zu gelangen. Dies muss der erste Schritt sein, um irgendwann diesen Krieg beenden zu können. Doch offenbar ist das nicht unbedingt das Ziel der ukrainischen Diplomatie. Solange die Ukraine täglich Millionen- und Milliarden erhält, dazu jede Menge Waffenlieferungen, so lange scheinen Protagonisten wie Melnyk nicht unbedingt Interesse an einer Beendigung der Kampfhandlungen zu haben. Immerhin, während seine Landsleeute getötet werden, sitzt er in Berlin im Warmen und führt ein prächtiges Leben in Saus und Braus.

Die ukrainische Regierung täte gut daran, den Mann sofort zurück in die Ukraine zu holen und direkt seinen Nachfolger zu entsenden. Angesichts der offenen Beleidigungen des ukrainischen Vertreters in Deutschland könnte es ansonsten passieren, dass die Hilfsbereitschaft Deutschlands irgendwann erkaltet. Und sollte die Ukraine beabsichtigen, diesen „Diplomaten-Punk“ in ein anderes Land zu schicken, sollte man Melnyk noch einmal durch die diplomatische Grundlagenschulung schicken. Denn von Diplomatie hat dieser Mann nicht die geringste Ahnung.

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