Mensch, Schweini, du wirst uns wirklich fehlen!

Zum Wechsel des Nationalhelden Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München zu Manchester United.

Bastian Schweinsteiger wird von den Bayern nach Manchester verkauft. Die spinnen, die Bayern... Foto: Eurojournalist(e)

(PP) – Vorweg – wir waren noch nie Fans des FC Bayern München. Und werden es wohl auch nicht mehr werden. Aber das, was die Bayern gerade mit Bastian Schweinsteiger angestellt haben, das geht gar nicht. Für ein paar lumpige Milliönchen haben sie ihn auf die Insel geschickt, wo Schweini zwar sicher erfolgreich in einer tollen Mannschaft spielen wird, aber so bei den Bayern abgesägt zu werden, das hat er wirklich nicht verdient.

Ja, habt ihr denn das Finale von Rio de Janeiro schon vergessen? Blutig, zerschunden, verletzt und trotzdem hielt Schweini durch, gab alles, kämpfte wie ein Löwe und sorgte dafür, dass Deutschland Weltmeister werden konnte. Ein Leitwolf, ein Kapitän, ein Held! Und nach 17 Jahren in treuen Diensten bei den Bayern spielt dieser Ausnahmesportler jetzt keine Rolle mehr in den Plänen von Pep Guardiola? Was soll das denn heißen?!

Schweini hätte schon viel früher den Verein verlassen können, denn Angebote gab es auch in den letzten Jahren zuhauf. Hat man bei den Bayern etwa verkannt, dass Schweini etwas beherrscht, was außer ihm weltweit kaum jemand anderes kann, nämlich einem Spiel seinen Rhythmus aufzwingen? Wenn man das Spiel schnell machen musste, dann machte Schweini das Spiel schnell. Wenn man etwas Geschwindigkeit herausnehmen musste, dann nahm Schweini das Tempo heraus. Und zwar so, dass es kaum jemand merkte. Denn Schweini hat sich nie in den Vordergrund gespielt, sondern einen Part gespielt, den man meistens erst dann richtig erkannte, wenn er mal verletzt oder gesperrt war. Und so einen wertvollen Spieler schicken die Bayern in die Wüste, bzw. auf die Insel?

Fast hätte Schweini sein letztes Bundesligator in Freiburg erzielt (doch am letzten Spieltag der letzten Saison traf er noch daheim beim 2:0 gegen Mainz 05). Doch das 0:1, das er in Freiburg in Mittelstürmermanier erzielte, reichte den Bayern am Ende doch nicht – Nils Petersen sei Dank. Und so erlebte Schweini seine letzte Niederlage in einem Bundesligaspiel beim SC Freiburg. Das ist historisch. Und wir werden noch lange daran denken, wenn in Freiburg Teams wie der SV Sandhausen oder Heidenheim antreten. „Ja“, werden wir dann sagen, „erinnert ihr euch daran, wie wir damals die Bayern mit Bastian Schweinsteiger 2:1 geschlagen haben?“

Und somit haben wir einen weiteren Grund, die Bayern nicht zu mögen. Sollen sie sich doch teure Spieler im Dutzend kaufen, eine schöne Söldnertruppe zusammenstellen, doch mit dem Verkauf von Schweini haben sie ein Eigentor geschossen. Denn es gibt, ebenso wie Rudi Völler, nur einen Schweini. Und bei dem bedanken wir uns für die tollen Jahre in der Bundesliga – alles Gute auf der Insel, Schweini!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste