Na, das ging aber schnell!

Am Montag verkündete Christian Streich seinen Abschied als Trainer des SC Freiburg zum Saisonende, und gestern wurde bereits der neue Trainer vorgestellt – Julian Schuster.

Julian Schuster, gebürtiger Schwabe und Freiburger Urgestein, wird der neue Trainer des SC Freiburg. Eine sehr gute Wahl! Foto: James Steakley / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Das ist so typisch SC Freiburg! Der „etwas andere“ Bundesligist aus dem Breisgau tickt wirklich nicht wie andere Vereine, was man eindeutig an der Wahl des neuen Chefcoachs sieht, der zur neuen Saison den Posten von Christian Streich übernimmt – mit Julian Schuster steht künftig ein Trainer an der Seitenlinie, der selbst 10 Jahre lang das Trikot des SC Freiburg trug und bereits seit einiger Zeit im Trainerstab des SC Freiburg tätig war, den Verein und die Stadt aus dem ff kennt und eine echte Identifikationsfigur für die Fans ist.

242 Bundesligaspiele bestritt Julian Schuster für den SC Freiburg und erzielte dabei 21 Tore, was gar keine schlechte Ausbeute für einen defensiven Mittelfeldspieler ist. Dass Julian Schuster immer dem SC Freiburg treu geblieben ist, war sicherlich eines der Kriterien für die Auswahl des neuen Chefcoachs, denn die Nähe zwischen Trainer und den Fans war immer schon ein wichtiges Element in der Entwicklung des Vereins. Und dass dieser mutig genug ist, Julian Schuster die Verantwortung in seinem ersten Trainerjob zu übertragen, das ist eben der SC Freiburg.

Es könnte gut sein, dass Julian Schuster ebenso lange Trainer des SC Freiburg bleibt wie seine Vorgänger Volker Finke (16 Jahre) oder eben Christian Streich (12 Jahre), denn der SC Freiburg schätzt Kontinuität und gehört eben nicht zu den Vereinen, die munter ihre Trainer verheizen, wenn es mal nicht so richtig läuft.

Nachdem Christian Streich das Freiburger Publikum in den letzten Jahren durch tolle Leistungen in der Bundesliga und der Europa League verwöhnt hat, muss sich Julian Schuster nun durch eine „Brot & Butter-Saison“ kämpfen, denn aller Voraussicht nach wird es dieses Jahr nicht zu einem europäischen Platz reichen, auf den die Freiburger bereits 10 Punkte Rückstand haben. Aber das stört in Freiburg niemanden – die erstklassigen Fans haben Volker Finke und Christian Streich auch nach Abstiegen in die 2. Bundesliga die Stange gehalten.

Dazu hat Julian Schuster einen weiteren Vorteil – er zählte in seiner aktiven Zeit eindeutig zu den Publikumslieblingen der Freiburger, was an seiner Art zu spielen lag, aber auch seiner Haltung außerhalb des Platzes. Insofern hat er einen großen Vertrauensvorschuss und muss sich die Zuneigung der Fans nicht erst erarbeiten – er hat sie.

Eine bessere Wahl hätte der SC Freiburg nicht treffen können und wieder einmal zeigt sich, dass die Vereinsführung im Entertainment-Zirkus Bundesliga weiter geerdet bleibt, trotz aller Erfolge, trotz neuem Stadion. Hut ab, SC Freiburg und alles Gute, Julian Schuster!

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