Na, wenn sie sich dann unbedingt „Die Republikaner“ nennen müssen…

Was sich Nicolas Sarkozy davon verspricht, seine Partei, die konservative UMP in „Die Republikaner“ umzubenennen, das weiß niemand so genau. Aber dürfen darf er…

Da hat er gut lachen, der Nicolas Sarkozy. Denn er darf seine Partei umbenennen. Toll. Foto: Remi Jouan / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

(KL) – 143 verschiedene Kläger hatten vor dem Oberlandesgericht Paris (Tribunal de Grande Instance) gegen die von Nicolas Sarkozy geplante Umbenennung der konservativen UMP in „Die Republikaner“ geklagt, darunter konkurrierende Parteien, aber auch einfache Bürger, deren Nachname zufällig „Républicain“ lautet. In einem Eilverfahren wurde die Klage allerdings abgeschmettert – doch die Unterlegenen wollen in Berufung gehen.

Ende der Woche will Sarkozy die Mitglieder der UMP über die geplante Umbenennung abstimmen lassen (als ob es gerade keine wichtigeren Themen gäbe…) und daher musste die Klage von vier Parteien, Vereinen und Privatleuten in einem Eilverfahren behandelt werden. Die Kläger vertraten die Ansicht, dass der Begriff „Republikaner“ ein Allgemeingut sei und daher allen Franzosen gehöre. Doch das, was die Kläger befürchteten, nämlich „eine Störung der öffentlichen Ordnung“ und „unmittelbare Schäden“, mochte das Gericht nicht erkennen.

Also darf Sarkozy weiter an der Umbenennung seiner Partei basteln. Doch glaubt er wirklich, dass die französischen Wählerinnen und Wähler so dämlich sind, dass sie bis 2017 vergessen haben werden, dass in der UMP nur UMP steckt, auch wenn man der Partei ein anderes Etikett aufklebt? Wahrscheinlich handelt es sich bei der Aktion lediglich um einen PR-Gag, gekoppelt mit dem versuch so zu tun, als würde die UMP eine Art Neuanfang starten.

Doch ein kurzer Blick genügt um festzustellen, dass es sich keineswegs um einen Neuanfang handelt. Gleich unter welchem Namen, es ist immer noch die Partei von Skandalnudel Sarkozy, mit den gleichen Führungskräften, die sich weiterhin eifersüchtig Posten und Pöstchen streitig machen wollen. Auch an der politischen Ausrichtung der UMP wird sich nichts ändern, weswegen die Aufregung um den Namen der Partei eigentlich völlig überflüssig ist.

In Deutschland kann man nur darüber lächeln, dass sich eine Partei freiwillig „Die Republikaner“ nennen will – zu frisch ist die Erinnerung an eine Formation gleichen Namens in Deutschland, deren Chefs eigentlich nur Bierzeltformat hatten und in ebenjenen gerne gegen Ausländer wetterten. Als sie dann aus Versehen in das eine oder andere Landesparlament eingezogen waren, stellte sich schnell heraus, dass sie es nicht über das Bierzeltniveau hinaus brachten und folgerichtig verschwanden sie ebenso schnell von der politischen Bühne, wie sie dort angekommen waren.

Dann also „Die Republikaner“. Viel bringen wird das allerdings nicht.

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