Nathan der Weise mal ganz anders…

Das Stück "Nathans Kinder" ist aktueller, als man sich das wünschen würde. Foto: (c) BAAL novo Eurodistrict

(KL) – Die Herbst- und Wintersaison des deutsch-französischen Theaters BAAL novo Eurodistrict startet mit einem wunderbaren Stück für Kinder und Jugendliche (und alle, die sich auch im fortgeschrittenen Alter die Neugier und Offenheit junger Menschen bewahrt haben…) – „Nathans Kinder“, das preisgekrönte Stück von Ulrich Hub, basiert zwar auf Lessings Klassiker „Nathan der Weise“, ist aber von großer Aktualität. Unter der Regie von Diana Zöller ziehen die Schauspieler Yaroslava Gorobey, Benjamin Wendel, Horst Kiss, Edzard Schoppmann (der, selten genug, mal wieder die Rolle des Regisseurs mit derjenigen des Schauspielers tauscht) und Guido Schumacher alle Register ihres Könnens.

„Nathans Kinder“ spielt im Jerusalem in den Kriegswirren der Kreuzzüge. Wie heute befindet sich die Welt inmitten blutiger Religionskriege. Der junge Kreuzritter Kurt, gerade noch zum Tode verurteilt, doch dann vom Sultan wie durch ein Wunder begnadigt, irrt orientierungslos durch die Stadt. Aus einem brennenden Haus rettet er ein junges Mädchen, ausgerechnet die Tochter eines Juden. Davon ist der Bischof allerdings alles andere als begeistert. Recha, so der Name des Mädchens und Kurt verlieben sich ineinander. Als ihr Vater Nathan entdeckt, dass sich seine Tochter nachts heimlich mit einem Kreuzritter trifft, hängt der Haussegen schief.

Überrascht erfährt Kurt, dass Recha gar nicht Nathans leibliche Tochter ist, sondern das Kind eines Christen. Aufgewühlt, völlig durcheinander verrät er das Geheimnis dem Bischof, der wiederum verrät es dem Sultan – die Konflikte drohen zu eskalieren. Um eine Katastrophe zu verhindern, bittet Recha ihren Vater, die berühmte Ringparabel zu erzählen.

Ulrich Hub erzählt in seiner preisgekrönten Neubearbeitung die Geschichte von Lessings „Nathan der Weise“ aus der Sicht der jugendlichen Generation. Ein kluges, gleichzeitig amüsantes Stück über den Kampf der Kulturen und Religionen.

Gerade heute, in einer Zeit, in der erneut religiöse Fundamentalisten das Zusammenleben in der Gesellschaft vergiften, ist dieser Klassiker für Kinder und Jugendliche wichtig. Für alle anderen aber auch.

Die Premiere findet am Samstag, den 1. Oktober 2016 um 19 Uhr im Salmen in Offenburg statt. Tickets und den ganzen Spielplan finden Sie, wenn Sie HIER KLICKEN!