Nicht einfach alles glauben…

Die Hip-Hopper von Zweierpasch haben trotz Lockdown ein geniales Video veröffentlicht – in „Fake“ erklären sie musikalisch, warum man nicht jeden Mist glauben und reflexhaft weiterverbreiten soll. Klasse!

Wow! Till Neumann liest BILD auf dem Klo! Hab's selbst auf Facebook gesehen, schnell sharen... Foto: © Zweierpasch

(PM / KL) – Corona wurde in geheimen Genlabors erschaffen. Juden regieren die Welt. #MeToo war kollektive Hysterie. Alles Bullshit? Oder doch nicht? Die Neumann-Zwillinge, besser bekannt als Zweierpasch haben sich zu diesem Thema am Freitag musikalisch zu Wort gemeldet – mit „Fake“ – mit ihrem ersten One Take Video

Felix und Till Neumann sind spätestens seit ihrem Video „Grenzgänger / Frontaliers“ nicht mehr aus der Region am Oberrhein wegzudenken. Wobei dieser Song heute eine größere Aktualität hat, als es sich die beiden zweisprachigen HipHopper und Rapper wohl selbst je vorgestellt hätten. In ihrem neuen Song „Fake“ stellen sie die richtigen Fragen – „Was ist wahr? Was ist falsch? Was ist heiß? Was ist kalt?“. Der Sinn und Zweck des Songs ist klar: „Das soll ein Denkanstoß sein: Nicht einfach alles glauben, liken und sharen“, sagen die Zweierpasch-Zwillinge und musikalischen Grenzgänger Felix und Till Neumann. Denn gerade zu Zeiten des Lockdowns, wenn die Menschen auf soziale Medien angewiesen sind, hat der Social-Media-Hype auch seine Schattenseiten. „Je te photoshope le côté obscur“, rappt Felix Neumann in dem Song, „ich zeige dir mit Photoshop die dunkle Seite“.

In dem Song greifen die beiden auch viele Debatten aus Frankreich auf, etwa das Mouvement #BalanceTonPorc oder den tränenreichen Kopftuchskandal im französischen Senat. Till Neumann rappt es aus: „Die Afd ist da jetzt, spricht Klartext am Rednerpult“, eine eindeutige Warnung vor rechtsextremen Tendenzen. Und auch Vorurteile gegen Araber, Frauen in der Kirche und die Mobilitätswende werden in „Fake“ thematisiert.

Produziert hat den Track Troove alias Leander Neumann. Der weitgereiste Deutsch-Franzose hat zuletzt bereits mehrfach für Zweierpasch gearbeitet. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Remixe zu den Un peu d’Amour-Albumsingles „Lichter“      und „Globetrotter“. Weitere Projekte sind schon in der Planung – „Troove hat ein feines Händchen für Beats und ist soundtechnisch am Puls der Zeit“, freut sich Till Neumann. Und wir freuen uns auch – offenbar steht der Name „Neumann“ für coole Sounds für die deutsch-französische Region…

In Rekordzeit haben Zweierpasch, die 2018 den Adenauer-de-Gaulle-Preis erhalten hatten und auch ansonsten völlig zurecht mit Preisen zugeschüttet werden, zum Song ein Video produziert. „Unser erstes One Take, keine Schnitte, man ist als Zuschauer mittendrin“, erklärt Felix Neumann. Regie und Kamera liefen unter der Leitung von Sebastian Lucht von den Visual Creators. „Er hatte nur eine Woche Zeit“, erzählen Zweierpasch. Entstanden ist ein Video im Tatortszenario: Protagonisten, Licht und Kameraführung greifen perfekt ineinander. Lucht hat die beiden in einer medial verstrahlten Betonhalle in Szene gesetzt. Inklusive BILD-Lektüre auf dem Klo. Echt – das sollte man gesehen haben!

Das Video auf YouTube: Zweierpasch – Fake
Weitere Infos rund um „Zweierpasch“ gibt’s HIER.

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