Oberrhein: Frühsommer auf den Gipfeln der Vogesen
Jetzt, zu Beginn des Sommers, sollten Sie die schönsten Ecken der Region entdecken. Dazu eignet sich besonders die „Route des Crêtes“, die Straße der schönsten Gipfel der Vogesen.
(KL) – Zum Wochenbeginn möchten wir Ihnen einen Tipp mitgeben, mit dem Sie für einen Tag alle Sorgen, allen Ärger über die Schlechtigkeiten dieser Welt hinter sich lassen können. Wirksamer als mit jeder Pille – machen Sie eine Tour über die vier oberrheinischen Gipfel der „Route des Crêtes“, die Sie von zwei Seiten angehen können. Sie werden auf den Höhen der Vogesen verstehen, warum wir unsere Region so lieben…
Der schnellste Weg führt über Colmar und den malerischen Ort Munster – von dort geht es steil nach oben in Richtung Col de la Schlucht. Auf dem Weg genießen Sie (naja, die Beifahrer, wer am Steuer sitzt, sollte sich darauf konzentrieren, keine Radfahrer von der Straße zu schießen, die schwitzend den heftigen Anstieg hochkeuchen…) die spektakulären Schluchten, die diesem Berg seinen Namen gegeben haben.
Dann geht es links ab in Richtung Markstein, doch noch vor dem Markstein sollten Sie links auf die Schilder „Hohneck“ achten, auf dem eine kleine Hütte thront, die man schon von der Straße aus sieht. Ein kleiner, befahrbarer Weg führt hinauf auf diesen Gipfel, der das vielleicht schönste Rundpanorama der Vogesen zu bieten hat. Hier sind Sie schon auf einer Höhe, dass selbst bei warmen Temperaturen noch letzte Schneefelder zu bestaunen sind und vor allem, ein Blick, der es in sich hat.
Bei gutem Wetter sieht man im Süden ein einmaliges Alpenpanorama. Mont Blanc, Eiger, Jungfrau – wie ein Bühnenbild liegen die Alpen da! In Richtung Westen erkennen Sie, wie ausgedehnt die Vogesen sind – Berge, Täler, Seen, Wälder, so weit das Auge reicht. Auf der anderen Seite sehen Sie nicht nur die rheinische Tiefebene, sondern auch den Schwarzwald in all seiner Schönheit. Das ist der Oberrhein in all seiner Schönheit und Vielfalt!
Zurück geht es auf dem mit wilden Blaubeersträuchern gesäumten Weg (nehmen Sie sich die Zeit und genießen Sie in einem der zahlreichen, einfachen Berghütten einen Blaubeerkuchen, Sie werden es nicht bereuen!) auf die „Route des Crêtes“ in Richtung Markstein. Wunderbare Panoramen erwarten Sie auf der Strecke, die Vogesen mit allem, was dieses Fleckchen Erde auszeichnet. Auf dem Markstein erkennen Sie, warum dieser Berg das Herz des alpinen Skisports in den Vogesen ist – die breiten Abfahrten verwandeln den Berg aber im Sommer in ein Paradies, wo man in der Sonne auf hübschen Bergwiesen liegen kann, die wilden Stiefmütterchen bewundert und den Rundblick genießt.
Weiter geht’s zum Grand Ballon, auf dem die dortige Radarstation ein wenig beklemmend wirkt. Werden hier nur Flugbewegungen gesteuert oder ist es auch eine Abhörzentrale? Der Ballon auf dem Ballon sieht auf jeden Fall aus wie in Bad Aibling… und auch die Schnellrestaurants auf dem Gipfel machen aus dem Grand Ballon nicht unbedingt den Berg, auf dem man länger verweilen möchte. Obwohl es auch hier hübsch ist.
Als nächstes steht der Col Amic auf dem Programm – satte Bergwiesen, Kuhherden, Wiesenblumen – wobei man als Laie etwas vorsichtig mit dem Pflücken von Blumen sein sollte. Zum einen stehen viele dieser Blumen und Naturschutz, zum anderen sind einige der farbenfrohen Blumen giftig. Wie der lila strahlende Fingerhut. Lieber genießen und alles dort lassen, wo es wächst.
Der letzte Gipfel vor der Abfahrt nach Cernay und Mulhouse ist der Hartmannswillerkopf, der „Menschenfresserberg“, der im I. Weltkrieg Schauplatz fürchterlicher und sinnloser Schlachten war, woran heute noch die endlosen Reihen Soldatengräber und ein großes Monument erinnern.
Von dort geht es wieder hinunter ins Tal, vorbei am Örtchen Wattwiller mit seiner großen Mineralwasserquelle – und Sie werden gar nicht gemerkt haben, dass Sie den ganzen Tag unterwegs waren! Gerade in dieser Woche, in der es noch einmal einen Feiertag mit angeschlossenem Brückentag gibt, bei hochsommerlichen Temperaturen und Sonne satt, sollten Sie hier Ihre Batterien aufladen! Es lohnt sich! Und bis dahin wünschen wir Ihnen erstmal einen guten Start in die Woche!
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