Objekte aus längst vergangenen Zeiten

Was macht denn der Aschenbecher im Aufzug?! Foto: Eurojournalist(e) / CC-BY-SA 4.0int

(KL) – Wer heute in einen Aufzug steigt, und das tun die meisten von uns gelegentlich, findet man sehr häufig einen kleinen Gegenstand, der an der Wand angebracht ist – ein Aschenbecher. Dabei ist seit Jahrzehnten verständlicherweise das Rauchen in Aufzügen verboten. Wenn aber das Rauchen in Aufzügen schon verboten ist, warum gibt es dann noch einen Aschenbecher?

Wahrscheinlich ist dieser Aschenbecher in all seiner Nutz- und Funktionslosigkeit ein Signal an Raucher, dass die Welt nicht zusammenbricht, sollte der Aufzug einmal steckenbleiben. Das wäre nämlich dann eine Ausnahmesituation, in der es schnurzegal ist, ob die Person, die im Aufzug feststeckt, zur Beruhigung raucht oder nicht. Und sollte die feststeckende Person Raucher oder Raucherin sein, dann findet sie wenigstens einen Aschenbecher vor und muss die nervös inhalierten Zigaretten nicht achtlos auf dem Boden ausdrücken. Es handelt sich also um einen psychologischen Trick, mit dem rauchenden Aufzugnutzern suggeriert wird, dass es im Notfall möglich ist, zu rauchen.

Im Zweifelsfall würden Raucher zwar in einem feststeckenden Aufzug auch ohne Aschenbecher rauchen, um die Nerven zu beruhigen und die Wartezeit bis zum Eintreffen von Hilfe zu überbrücken, doch stellt sich die Frage, ob man den Aschenbecher nicht durch etwas Sinnvolleres ersetzen sollte, das man im Falle eines Feststeckens vielleicht eher brauchen könnte als einen Aschenbecher.

Zum Beispiel stellt sich die Frage, wie man Stunden in einem feststeckenden Aufzug ohne Getränke und Toilette übersteht? Vielleicht wäre es sinnvoller, statt eines leeren Aschenbechers eine Notration Getränke und so etwas wie eine Bettflasche wie im Krankenhaus zu installieren. Denn eine auf dem Aufzugboden ausgedrückte Kippe lässt sich hinterher einfacher wieder aufsammeln als… naja, das können Sie sich ja denken… schönen Sonntag und nehmen Sie lieber die Treppe, das ist ohnehin gesünder…