„Pegida“ – bleib heute zuhause. Niemand will dich hören.

Solche "Pegida"-Märsche wollen wir nicht mehr sehen. Nicht heute und nicht wann anders. Foto: (c) Raimond Spekking / CC-BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

(KL) – Dass die „Pegida“ so unverfroren ist, angesichts der Ereignisse in Paris ihren „Abendspaziergang“ durch Dresden aufrecht zu halten und auch noch die Stirn hat, ihre Dumpfbacken dazu aufzurufen, mit Trauerflor zu erscheinen, ist einfach nur noch widerlich. Niemand will diese Schwachköpfe hören, die meinen, gegen Windmühlen kämpfen zu müssen und deren Vision der Gesellschaft auf Exklusion, Fremdenhass und neonazistischen Positionen aufbaut.

Dass diese Vollidioten selbst davor nicht zurückschrecken, die grausame Ermordung linker Journalisten, die ihr Leben lang für eine offene, gemeinsame Gesellschaft gekämpft haben, für ihre Propaganda auszuschlachten, ist der Gipfel. Eine Schande. Eine Schande für Dresden, für Sachsen, für Deutschland und für das gesamte dämliche „Abendland“, das diesen Abschaum ertragen muss.

Die „Pegida“, das sind Leute, die genauso gut zu Attentätern wie die Brüder Kouachi mutieren könnten – die Versager der Gesellschaft, die einen Sündenbock für ihre irrationalen und nachgeplapperten Ängste benötigen. Dass bei uns jeder Schwachkopf seine Meinung äußern darf, das ist OK. Das ist Meinungsfreiheit und Demokratie. Dass konservative Politiker meinen, dass man diese Dumpfbacken ernst nehmen muss, sich ernsthaft mit Parolen wie „Sachsen muss deutsch bleiben“ auseinandersetzen muss, dass ist deren Problem. Aber heute, heute ist die Aufrechterhaltung einer fremdenfeindlichen Demonstration in Dresden nicht nur peinlich, sondern geradezu zum Kotzen.

Auf euren Trauerflor können Wolinski, Charb, Cabu und die anderen verzichten – diese talentierten und mutigen Zeichner und ihre schreibenden Kollegen haben sich ihr ganzes Leben lang gegen solche Dumpfbacken wie euch gewehrt. Für Vollidioten, die Parolen krähen, nach denen das Boot voll sei, hatten die Opfer von Paris herzlich wenig übrig. Weswegen sie euren verlogenen Trauerflor wirklich nicht brauchen.

Wer heute in Dresden oder anderswo heute auf die Straße geht, um fremdenfeindliche Parolen zu rufen und brav hinter Neonazis herzutrotteln, der hat weder einen Dialog verdient, noch, dass man ihn ernst nimmt. Da nützt auch der schönste Trauerflor nichts. Eure geheuchelte Anteilnahme ist eine Verhöhnung des Lebenswerks der Mitarbeiter von „Charlie Hebdo“. Daher unser Aufruf: Denkt euch euren Schwachsinn im stillen Kämmerlein, bleibt heute zuhause und denkt einmal darüber nach, was eigentlich zu Terrorismus und der Spaltung der Gesellschaft führt. Euer Gedankengut ist nicht das von „besorgten Bürgern“, sondern vom Pöbel, der in den 30er Jahren den Aufstieg der Nazis ermöglicht hat. Und wenn ihr noch in der Lage seid, über so etwas nachzudenken, dann solltet ihr euch überlegen, ob ihr dem „Pegida“-Gesocks nicht gleich endgültig den Rücken kehrt.

Aber auf jeden Fall – geht heute nicht gegen die „Islamisierung“ des Abendlands demonstrieren. Wohin euer Schwachsinn führt, das sehen wir seit Tagen in Paris. Und außerdem solltet ihr euch mal ein Beispiel an den Millionen Demonstranten in Frankreich und anderswo ein Beispiel nehmen. Und anfangen, euch zu schämen.