Pep Guardiola geht – Carlo Ancelotti kommt

Der FC Bayern München erlebt im Sommer einen Trainerwechsel. Schade, wir hatten uns gerade an Pep Guardiola gewöhnt… doch mit Carlo Ancelotti kommt der nächste Startrainer nach München.

Schade, dass Pep Guardiola den FC Bayern München im Sommer verlässt... er war eine Bereicherung der Bundesliga. Foto: Eurojournalist(e)

(WB) – Die Saison ist gerade erst zur Hälfte vorbei, die Bayern sind bereits gefühlter Meister und zählen zu den großen Favoriten für die Champions League 2015/16, doch die Ära von Trainer Pep Guardiola in München ist schon Geschichte, auch, wenn der Katalane die Saison mit dem einen oder anderen Titel für die Bayern beenden wird. Dabei sah es doch so aus, als könne sich eine echte Liebesbeziehung zwischen den Bayern und dem immer aufgekratzten Guardiola entwickeln, so eine Beziehung wie früher zwischen dem SC Freiburg und Volker Finke oder Werder Bremen und Thomas Schaaf. Doch langlebige Beziehungen gehören wohl nicht mehr zum großen Fußballgeschäft.

Unter Guardiola war der FC Bayern erfolgreich. Das war er allerdings auch unter Jupp Heynckes, unter Louis van Gaal, unter Giovanni Trappatoni… denn der FC Bayern ist immer erfolgreich. Er wird es auch unter Carlo Ancelotti sein, denn zum einen sind die Bayern personell enorm gut aufgestellt und zum anderen ist Ancelotti nicht irgendwer, sondern ein Toptrainer. Auch, wenn er so ziemlich der Gegenentwurf zu Pep Guardiola ist.

Der frühere italienische Nationalspieler Carlo Ancelotti, als Spieler mit AS Rom und dem AC Mailand mehrfacher Europapokalsieger, Landesmeister, Pokalsieger und Nationalspieler, gehört auch zu diesen seltenen Fußballern, die eine erfolgreiche Umschulung vom Spieler zum Trainer hinter sich gebracht haben. Als Trainer ist Ancelotti sogar noch erfolgreicher geworden – und das bei den absoluten Spitzenadressen des europäischen Fußballs.

Dabei ging es für Ancelotti immer steil bergauf. Nach seiner „Lehre“ als Trainer bei AC Reggiana und dem FC Parma ging es erst zu Juventus Turin und dann zurück zu dem Verein, mit dem er bereits als Spieler alles gewonnen hatte, dem AC Mailand. Zweimal (2003 und 2007) gewann er die Champions League mit dem AC Mailand, bei dem nationale Titel eine ähnliche Bedeutung haben wie beim FC Bayern – eine untergeordnete.

Von Mailand aus ging es für Ancelotti 2009 auf die Insel, wo er nahtlos auf der Erfolgsschiene weitermachte – mit dem FC Chelsea gewann er direkt im ersten Jahr das Double Meisterschaft / Pokal, bevor er 2011 entlassen wurde: Eine Saison ohne Titel ist beim FC Chelsea keine Option.

Nach einem kurzen Zwischenspiel bei Paris Saint-Germain wurde er 2013 Trainer der Königlichen von Real Madrid, mit denen er 2014 erneut die Champions League gewinnt, bevor ihn im Sommer dieses Jahres erneut das Schicksal ereilt, das bei den Topadressen Europas grausame Regel ist – eine Saison ohne Titel bedeutet den Abschied vom Verein.

Nun wird Carlo Ancelotti im Sommer 2016 neuer Trainer des FC Bayern München und natürlich weiß er, dass man in München das Gleiche von ihm erwartet wie von Pep Guardiola: Titel. Von denen der freundliche Katalane sicher noch den einen oder anderen einfahren wird, bevor er im Sommer den Club verlässt. Schade eigentlich, denn Pep Guardiola war definitiv eine Bereicherung der Bundesliga. Als Trainer, aber auch als Mensch.

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