Pflicht erfüllt: erster Sieg für die SIG
Am Samstag war es endlich soweit! Die Basketballer der SIG aus Straßburg konnten mit einem hart erkämpften 75:71 gegen den nordfranzösischen Liga-Vertreter Le Portel ihren ersten Saisonsieg in einem Pflichtspiel feiern
(Von Michael Magercord) – Wenn es ein Wort gibt, das Henrik Dettmann partout nicht leiden kann, dann dieses: Pflichtsieg. „Siegen gehört zur Natur eines Spitzenteams und endlich wieder gewonnen zu haben, ist die Rückkehr zur Normalität“, sagt der 58-jährige Finne nach dem Spiel und schüttelt den Kopf. Nicht nur über das Spiel, die vielen Defensivfehler, die sich sein Team wieder leistet hätte, sondern über dieses schreckliche Wort. Pflichtsieg, das ist doch wieder typisch protestantisch, sagt der Mann aus Skandinavien. Im Elsass mag diese unerbittliche Mentalität wohl noch ebenso gelten wie drüben in Deutschland. Und dort kennt er sich bestens aus, denn von 1997 bis 2003 war Henrik Dettmann Trainer der deutschen Nationalmannschaft.
Nun trainiert er die finnische Mannschaft und ist seit dieser Saison zudem Cheftrainer der Straßburger Basketballer von SIG. Allerdings verlief der Start in die Saison ziemlich holprig. Nach dem Weggang von Erfolgscoach Vincent Collet erfuhr die Mannschaft große Veränderung. Die ersten vier Niederlagen – eine im Pokal, drei in der Liga – lassen sich darauf zurückführen, dass die Mannschaft noch nicht eingespielt war. Und trotz des ersten Sieges läuft immer noch nicht optimal, vor allem in der Abwehr.
Henrik Dettmann nahm für dieses Spiel eine wichtige Umstellung gegenüber den ersten Partien in der Anfangsformation vor. Der neue Spielmacher, der Amerikaner Erving Walker, saß zunächst auf der Bank. Schlüsselspieler bleibt das gerade einmal – man glaubt es kaum! –1,73 Meter große Kraftpaket weiterhin. Nun aber nicht nur als Aufbauspieler, sondern als Scorer aus der zweiten Reihe. Mit einem so kleinen Spieler habe er, sagt Henrik Dettmann, noch nie in einer Profimannschaft gearbeitet. Um seine Stärken für die Mannschaft nutzbar zu machen, muss man ihn durch seine Mitspieler schützen und freipielen. Das zwingt zu taktischen Neuigkeiten.
Aber man lernt ja ohnedies sein ganzes Leben lang, sagt der erfahrene Trainer – und je schneller, desto besser, denn nun wird es langsam ernst. Die Saison nimmt Fahrt auf, in der französische Liga und der Champions League Es bleibt nun nur noch wenig Zeit für’s Training, fast jede Woche sind zwei Spiele zu absolvieren, viele Reisen stehen an. Oder anders gesagt: die Pflicht ruft!
Die nächsten Heimspiele der SIG in der Rhenus-Halle in Wacken:
Französische 1. Liga Pro A gegen Antibes: 29. Oktober, 20 Uhr
Champions League gegen Oostende: 1. November, 20.30 Uhr
Informationen und Ticktes unter: www.sigstrasbourg.fr
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