Pivo vs. Bier – 1:0

Was das Biertrinken angeht, kann niemand den Tschechen etwas vormachen. Dann kommen aber schon die deutschen Biertrinker und die Franzosen holen auch auf.

Naja, unterm Strich bleibt, dass man in Tschechien, Deutschland und Österreich ganz schön viel Bier trinkt. Foto: Christian Benseler / Wikimedia Commons / CC-BY 2.0

(KL) – Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache – Tschechien ist DAS Paradies für Biertrinker. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 143 Litern pro Jahr liegen die Tschechen weit vor den Deutschen (106 l/Jahr) und den Österreichern (104 l/Jahr). Jetzt könnte man auch argumentieren, dass dies daran liegt, dass man in diesen drei Ländern auch das beste Bier braut. Was ja wohl auch stimmt…

In Frankreich (oder auch Belgien, Großbritannien oder Holland) hört man das nicht gern, denn speziell im Weinland Frankreich steigt der Bierkonsum an. Mit 32 Litern pro Jahr und pro Kopf gibt es zwar auf der anderen Rheinseite durchaus noch Steigerungspotential, doch der Gerstensaft ist „in“ in Frankreich. Seit der Einführung des Labels „Brasseurs de France“ (französische Brauer) eröffnet jeden dritten Tag eine Microbrauerei irgendwo in Frankreich. Inzwischen gibt es mit 4000 Sorten eine Auswahl, die sich mit jedem anderen europäischen Land messen kann.

Bier als Lifestyle-Getränk? In Prag sicher nicht – da gehört der Humpen am Abend einfach dazu und wer in den Kneipen der tschechischen Hauptstadt sitzt, der würde sich nicht wundern, käme plötzlich der brave Soldat Schweijk um die Ecke, natürlich mit einem Glas „Pivo“ in der Hand.

Doch in Wahrheit ist das natürlich kein Wettbewerb, sondern eher ein Indikator für das Suchtverhalten einer Bevölkerung. Denn 143 Liter pro Jahr im Durchschnitt, das bedeutet inklusive Greise, Babys und Nichttrinker und das wiederum bedeutet, dass diejenigen Tschechen, die Bier (“pivo” auf Tschechisch) trinken, prinzipiell von der Suchtdefinition der WHO betroffen sind, für die Alkoholismus beim täglichen Konsum von zwei Flaschen Bier beginnt.

Also, am besten einen Gang ‚runterschalten und das eine oder andere Glas weniger trinken – so etwas schont Führerschein und Geldbeutel… schönes Wochenende !

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

*



Copyright © Eurojournaliste