Prinz Philip ist im Alter von 99 Jahren gestorben

Jetzt muss Königin Elisabeth von Großbritannien ohne ihren Prinzen auskommen. Vorgestern ist im hohen Alter von 99 Jahren ihr Ehemann Prinz Philip gestorben. Hier ein Blick insbesondere auf seine frühen Jahre.

Prince Philip - ein langes Leben ist friedlich zu Ende gegangen. Möge er in Frieden ruhen. Foto: NASA / Paul E. Alers / Wikimedia Commons / PD

(Karl-Friedrich Bopp) – Prinz Philip wurde am 10. Juni 1921 geboren. Als jüngstes Kind war er der einzige Sohn von fünf Geschwistern. Sein Vater war Prinz Andreas von Griechenland aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Heute sagt man dazu, er hatte deutsche Wurzeln. Seine Mutter war Alice von Battenberg. In den Wirren des griechisch-türkischen Krieges Anfang der 1920er Jahre floh die Familie nach Paris.

Eine glückliche Kindheit verbrachte Prinz Philip dort nicht. Materiell musste die Familie von Verwandten unterstützt werden. Emotional gingen die Eltern bald getrennte Wege. Der Vater stürzte sich in die Arme einer Geliebten in Monte Carlo, die Mutter litt an Schizophrenie. Prinz Philip wurde als Kind in Frankreich und Deutschland von Internat zu Internat gereicht. Im Alter von 8 bis 15 Jahren sah er seine Mutter kein einziges Mal und erhielt auch keine Post von ihr.

Der 2. Weltkrieg veränderte auch das Leben des Prinzen. Obwohl immer noch im Besitz der griechischen Nationalität, verhalf ihm sein Onkel Lord Mountbatten 1939 zu einem Posten in der britischen Marine, wo er sich in der Militärhierarchie schnell nach oben arbeitete. Es war zu dieser Zeit, dass er zum ersten Mal die Thronfolgerin Elisabeth traf, damals noch im zarten Alter von 13 Jahren. Prinz Philip wusste die heranwachsende junge Frau zu entzücken. Der Krieg forderte alle Aufmerksamkeit, aber man blieb im Kontakt.

Als der Krieg vorbei war, gab es für den sehnsüchtigen Prinzen kein Halten mehr. Er fragte Prinzessin Elisabeth und insbesondere auch ihren Vater König George VI um ihre Hand. Für die Liebe seines Lebens ließ er alles hinter sich. Griechische Nationalität, orthodoxer Glaube, theoretische Thronfolge für Griechenland und Dänemark. Auch sein Familienname Battenberg klang für die damalige Zeit viel zu Deutsch und so nannte er sich ab sofort wie sein Onkel „Mountbatten“.

Am 20. November 1947 war es soweit. Prinzessin Elisabeth heiratete den jungen, blonden, charmanten Prinzen. Danach kamen seine glücklichsten Jahre. Das junge Paar zog nach Malta, wo Prinz Philip seine Karriere bei der Marine fortsetzte. Die Kinder Charles und Anne kamen zur Welt und dem Glück des jungen Paares schienen keine Grenzen gesetzt.

Das Schicksal wollte es anders. 1952 starb vollkommen unerwartet König Georg VI und die Thronfolgerin Prinzessin Elisabeth musste nach Hause und wurde zur Königin ausgerufen. „Nur“ noch Prinz der Königin mit all den protokollarischen Pflichten, war sein Leben nicht mehr dasselbe.

Die Frustration als „Mann mit den zwei Schritten hinter seiner Frau“ war Prinz Philip insbesondere zu Beginn ihrer Regentschaft anzumerken. Aber er hielt durch. Beinahe 74 Jahre. Er hat seine „königliche“ Ruhe jetzt mehr als verdient.

 

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