Der Deutsch-Französische Illustrationspreis

Der Deutsch-Französische Illustrationspreis 2022 geht an die Straßburger Künstler Caroline Gamon und Quentin Bohuon. Die Verleihung des Preises findet am Samstag in Gengenbach statt.

"Die Begegnung" von Caroline Gamon. Foto: Organisatoren

(MH / Red) – Der Deutsch-Französische Illustrationspreis 2022 (Prix Franco-Allemand de l’Illustration) geht an die beiden Straßburger Künstler Caroline Gamon und Quentin Bohuon, beide Absolventen der „Haute Ecole des Arts du Rhin“. Der mit fünftausend Euro dotierte Preis ist eine Initiative der Rotary-Clubs Straßburg und Offenburg-Ortenau, die damit vor allem jüngere Grafikerinnen und Zeichner motivieren möchten. Die Assoziation zu Tomi Ungerer und seinem Werk liegt nahe. Und so konnte denn auch Thérèse Willer, die Chefin des Straßburger Ungerer-Museums als Jury-Vorsitzende gewonnen werden, die von deutscher Seite durch den Oberkircher Künstler Rainer Nepita und Patricia Potrykus, die Leiterin der Offenburger Städtischen Galerie, unterstützt wurde.

Schirmherr und Pate des diesjährigen Wettbewerbs war der inzwischen 80jährige Jean Allessandrini, Ungerer-Freund und Grandseigneur der elsässischen Zeichner- und Autorenszene. Kunstschulen aus der Schweiz und dem gesamten Oberrheinraum haben das Projekt begleitet, sodass die Jury sich zwischen zahlreichen Einsendungen zum Thema „Grenzen“ zu entscheiden hatte. „Dieser Preis“, so Willer, „ist auch eine Hommage an Ungerer, den Elsässer, der zwischen Deutschland und Frankreich aufwuchs, und der, mit zahlreichen internationalen Preisen geehrt, in keine Schublade zu stecken ist. Ungerers Werk ist ein Beispiel dafür, dass Zeichnungen Grenzen überwinden können und keine Übersetzung benötigen, um von allen verstanden zu werden.“

Camille am Meer. Foto: Quentin Buhuon

Camille am Meer. Foto: Quentin Buhuon

Caroline Gamon ist trotz ihrer Jugend eine bereits arrivierte Künstlerin, die bereits für zahlreiche Zeitungen gearbeitet hat, darunter die New York Times, Le Monde und Le Nouvel Observateur (heute L’OBS). Auf der Frankfurter Buchmesse gewann sie 2016 den Global Illustration Award in der Kategorie Pressezeichnung. Die Zeichnungen für das bei Gallimard erschienene Buch «Ma Panthère Noire» von Anne Sibran waren ihre ersten Arbeiten für junge Leser. In einem Universum, in dem sich Befremdliches und Realität mischen, gibt Caroline Gamon dem Motiv des Gesichts einen besondere Bedeutung. Das Gesicht ist auch das zentrale Motiv in ihrer Wettbewerbs-Zeichnung „La rencontre (Die Begegnung)“.

Quentin Bohuon, Jahrgang 1993, ist ein Illustrator, der bereits vor seinem Studienabschluss die im Eigenverlag produzierte Veröffentlichung „Yves“ auf Europas bedeutendstem Comic-Festival, dem Festival International d’Angoulême, präsentierte. Es folgten Zeichnungen für die Zeitschrift „Kiblind“, ein Magazin für zeitgenössische Visualisierung. Mittlerweile entwirft er auch Plakate und Buchcover. In einem grafischen Universum, das von feinen Linien und zarten Farben geprägt ist, erzählt Bohuon seine Geschichten. Geprägt wurde er von Escher, Ungerer und Murakami. „Ich liebe es, zweifelnde Figuren in beruhigenden Umgebungen zu zeigen.“ Mit dem Wettbewerbsbeitrag „Camille et la mer“, erkundet er sensibel die sich ständig verändernden Grenzen von Sand und Meer, die einen Menschen und ein Meerestier voneinander trennen.

Die Vernissage der zum Wettbewerb gehörenden Ausstellung in Gengenbach umfasst auch Werke weiterer jungen Künstler, die von der Jury in der Endausscheidung bewertet wurden: Eve Gomy, Pauline Morel, Basile Bibas, Pierre Issen. Die Ausstellung wurde vom Elsässer Illustrator Jean-Valentin Pascklin kuratiert. Die Wirtschaftsregion Ortenau und der französische Arbeitgeberverband MEDEF gehören zu den Unterstützern des Projektes.

Die Vernissage findet am Samstag, den 7. Mai, um 18 Uhr, in den Räumen des „Aliseo Art Projects“ in Gengenbach, Leutkirchstraße 63, statt. Die Veranstaltung ist öffentlich. Im Anschluss gibt es ein Konzert der Désirée-Lobé-Band.

1 Kommentar zu Der Deutsch-Französische Illustrationspreis

  1. Friedsrich Georg Nagelmann // 5. Mai 2022 um 7:18 // Antworten

    Eine sehr gute grenzüberschreitende Initiative, die hoffentlich in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.

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