PSG will das Glück nicht zwingen…

… sondern kaufen. Aber ob die Millionen schwere Alt-Herren-Riege der Hauptstadt-Kicker ihre katarischen Geldgeber wirklich glücklich machen, muss sich noch zeigen.

Künftig spielt Messi also für PSG. Aber bitte nicyht schon am Wochenende gegen den Racing Club de Strasbourg... Foto: Jimmy Baikovicius / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 2.0

(KL) – So. Jetzt hat PSG auch noch Lionel Messi verpflichtet, nachdem dieser tränenreich Abschied von seinem Club FC Barcelona nehmen musste, da dieser sein Jahresgehalt von kolportierten 40 Millionen Euro nicht mehr stemmen konnte, bzw. aufgrund des „Financial Fairplay“ der UEFA nicht mehr durfte. Also spielt der argentinische Ballkünstler in der neuen Saison bei PSG in Paris, wo die katarischen Vereinseigner hoffen, dass endlich einmal ein internationaler Titel eingekauft werden kann. Auf dem Papier ist das eigentlich eine klare Sache, kein anderer Verein verfügt über einen derart gut besetzten Kader. Aber PSG wäre nicht der erste Verein, der erkennen muss, dass man sportliche Erfolge nur bis zu einem gewissen Punkt kaufen kann. Außerhalb von Paris dürfte die verrückte Einkaufstour des PSG dem Verein allerdings wenig Sympathien bringen.

Die Tränen des Multimillionärs Lionel Messi beim Abschied aus Barcelona, wo er seit dem zarten Alter von 13 Jahren kickte, waren seltsam. Der Argentinier hat in Barcelona so viel Geld verdient und tut dies über so viele Ebenen immer noch, dass er problemlos eine Saison ohne Gehalt bei seinem „Herzensclub“ hätte kicken können. Aber egal, wie viele andere hochkarätige Spieler zieht es ihn eben nun nach Paris.

In Paris trifft Lionel Messi nicht nur auf den französischen Superstar Kylian Mbappé und seinen alten Barcelona-Kollegen Neymar, sondern auch auf jede Menge anderer Superstars, wie den in Madrid ausgemusterten Sergio Ramos, der trotz seiner 35 Jahre immer noch zu den besten Innenverteidigern der Welt gehört. Aus Liverpool kommt der hochtalentierte Niederländer Georginio Wijnaldum, vom AC Mailand der als bester Spieler der EURO 2020 ausgezeichnete Torhüter Gianluigi Donnarumma, von Inter Mailand wechselt der frühere Dortmunder Achraf Hakimi an die Seine, der mit 60 Millionen Euro Ablöse geradezu ein Schnäppchen ist. Dabei darf man den Kader der letzten Saison nicht vergessen, der bereits aus einer Reihe weiterer Weltklassespieler bestand.

Die Vorzeichen sind klar – mit diesem Kader und diesen Investitionen hat PSG eine Fehlermarge Null. Ab sofort zählen nur noch Titel und nichts anderes. Und zwar alle Titel. Champions League, Meisterschaft, Pokal und Ligapokal – weniger als diese 4 Titel wären für die Vereinseigner ein nicht hinnehmbarer Affront.

Für die Fans und den Fußball allgemein ist das keine gute Entwicklung. Aber wenigstens zeigt der Sport, nach der EURO 2020 und den Olympischen Spielen in Tokio, sein wahres Gesicht. Es geht nicht um Sport, sondern um Business. Und den Versuch, Titel zu kaufen. Und bis auf die 11 Millionen Einwohner von Paris hofft nun ganz Europa, dass PSG beim Rennen nach diesen 4 Titeln strauchelt. Und dann wäre eines garantiert – hämisches Grinsen…

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