Racing Straßburg erarbeitet sich eine echte Option

Mit einem hart erkämpften 1:0 gegen Eintracht Frankfurt im Hinspiel der Europa League-Playoffs hat Racing Straßburg nun eine echte Chance auf den Einzug in die Gruppenphase der Europa League.

Tolle Stimmung in der Meinau und ein sehr gutes Ergebnis - eine echte Chance aufs Weiterkommen! Foto: Courtesy Jean-Philippe Maurer

(KL) – Chapeau, das war alles andere als einfach! Mit Eintracht Frankfurt empfing Racing Strassburg gestern Abend in einer bis aus den letzten Platz gefüllten Meinau einen Gegner, der an die europäische Szene gewöhnt ist und in der letzten Saison nur durch einen unerklärlichen Einbruch in den letzten sechs Spielen der Bundesliga-Saison die eigentlich schon sicher geglaubte Qualifikation für die Champions League verpasst hatte. Doch das macht den Sport aus – auch Außenseiter können erfolgreich sein – wenn die Einstellung und der Einsatz stimmen. Und das war gestern Abend bei Racing Straßburg der Fall.

Bereits in der 12. Minute hätte Dimitri Lienhard die Gastgeber in Führung bringen können, doch hatte er nicht die Nerven im seinem Duell mit Eintracht-Keeper Kevin Trapp, um das 1:0 zu erzielen. Doch diese vergeben Chance zeigte den Gastgebern, das in diesem Spiel etwas möglich war und in der Folge entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, der allerdings in Strafraumnähe häufig gestoppt wurde. Bis zur 33. Minute, als Lienhard den ersten Eckball des Spiels für Racing in den Strafraum schlug, wo der Ball von Da Costa zu Koné sprang, der auf Kevin Zohi verlängerte, der das Leder nur noch einschieben musste. Danach nahm die Eintracht das Spiel in die Hand, doch nutzte der fast exklusive Ballbesitz wenig – Racings Abwehr stand.

Nach der Pause konnten sich die Straßburger bei ihrem Keeper Mats Sels bedanken, der direkt nach Wiederanpfiff mit einer unglaublichen Parade die Führung hielt. Doch dies war der Auftakt für einen Sturmlauf der Frankfurter und das Spiel entwickelte sich mehr und mehr zu einem Privatduell zwischen Filip Kostic und Mats Sels – der erste brachte Freistoß um Freistoß auf das Straßburger Tor und Sels hielt alles, was auf ihn zukam. Ein Duell zwischen zwei ehemaligen Spieler des SC Freiburg, dem Frankfurter Gelson Fernandes und dem Straßburger Stefan Mitrovic brachte die Entscheidung – Mitrovic stellte Fernandes im allerletzten Moment, bevor dieser alleine vor Mats Sels auftauchen konnte und unter einer aus 25 000 (minus 1200 Eintracht-Fans) geschmetterten Marseillaise rettet Racing das 1:0 über die Zeit.

Das Ergebnis ist für Racing hervorragend. Im Rückspiel nächsten Donnerstag in der Commerzbank-Arena in Frankfurt könnte vor allem das „zu null“ eine Rolle spielen – denn sollte Racing auch nur ein Tor schießen, wozu das Team jederzeit in der Lage ist, müssten die Frankfurter schon drei Tore für das Weiterkommen erzielen. Und natürlich würde auch schon ein Unentschieden für Racing reichen. Doch sollten die Straßburger auch in Frankfurt nicht zu defensiv auftreten, denn wenn die Frankfurter Tormaschine einmal ins Laufen kommt, ist sie schwer zu stoppen.

Bravo, Racing, Europa ist nur noch 90 Minuten entfernt!

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